WWF Studie – Klimawandel bedroht Artenvielfalt

Artensterben
Bereits bedrohte Arten werden wahrscheinlich Opfer des Klimawandels © DanielaHedwig/WWF

Die Folgen des Klimawandels sind vielfältig. Neben steigenden Meeresspiegeln, immer heftigeren Wetterkapriolen und daraus resultierenden Hungersnöten wird auch die Artenvielfalt unseres Planeten zusätzlich bedroht. Im Rahmen einer Studie des WWF und der Universität East Anglia untersuchten Forscher die Auswirkungen des Klimawandels auf fast 80.000 Tier- und Pflanzenarten in 35 Regionen. Das Ergebnis: Bis zur Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten in den weltweit bedeutendsten Naturregionen werden mittelfristig dem Klimawandel zum Opfer fallen.

„Naturparadiese wie der Amazonas oder die Galapagosinseln drohen noch zu Lebzeiten unserer Kinder weitreichend zerstört und der Hälfte ihrer Tier- und Pflanzenarten beraubt zu werden“, sagt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland. „Das ist kein Schicksal, sondern direkte Folge der menschengemachten Klimaerhitzung. Auf der ganzen Welt könnten ikonische Tiere wie Afrikanische Elefanten oder Große Pandas regional verschwinden, genau wie zehntausende Pflanzen, Insekten und kleinere Lebewesen, die die Grundlage des Lebens auf der Erde bilden. Als dringendste Maßnahme müssen wir daher so schnell wie möglich aus Kohle, Öl und später Erdgas aussteigen – sie sind die Haupttreiber des Klimawandels.“

Im Rahmen der „Earth Hour“ möchte der WWF auf den drohenden Verlust an biologischer Vielfalt aufmerksam machen. In seinem „Wildlife in a warming World“-Report untersucht die Umweltschutzorganisation drei verschiedene Klima-Szenarien und ihre Wirkungen auf die Biodiversität:

  1. „business as usual“: die Welt wird mit einem durchschnittlichen Temperaturanstieg von 4,5 Grad Celsius konfrontieren
  2. ein Anstieg um 3,2 Grad: entspricht den bisher international zugesagten Klimaschutzmaßnahmen der Staaten
  3. eine erfolgreiche Begrenzung der weltweiten Erhitzung auf maximal zwei Grad: entspricht dem Minimalziel des Pariser Klimaabkommen

Dramatische Folgen für die Miombowälder

Sollten die Staaten so weiter machen wir bisher und die Temperatur um 4,5 °C steigen, wären der Studie zufolge die Miombowälder im südlichen und östlichen Afrika amstärksten betroffen:

  • Aus den Miombowäldern verschwänden bis zu 90 Prozent aller Amphibien, 86 Prozent aller Vogel- sowie 80 Prozent aller Säugetierarten.
  • Für den Amazonas-Regenwald rechnen die Forscher mit einem Rückgang der Pflanzenvielfalt um 69 Prozent.
  • In Südwestaustralien stünden 89 Prozent aller Amphibien vor dem regionalen Aussterben.
  • Auf Madagaskar wird ein Verlust von bis zu fast 60 Prozent sämtlicher Tier- und Pflanzenarten prognostiziert.
  • Für das Fynbos-Biom im Südwesten Südafrikas geht die Studie von einem regionalen Aussterben von 30 Prozent aller Arten aus, von denen viele endemisch sind, also nur dort vorkommen. Bereits heute liefert die Region mit starker Trockenheit, die unter anderem zu empfindlicher Wasserknappheit im nahegelegenen Kapstadt geführt hat.

„Um die Vielfalt an Leben auf der Erde zu erhalten müssen wir die globale Erhitzung so gering wie möglich halten“, so Christoph Heinrich vom WWF. „Die bisher von den Staaten zugesicherten Maßnahmen sind viel zu zaghaft und werden Mensch und Natur vor massive Probleme stellen. Das Ziel muss sein, so nah wie möglich an die in Paris anvisierten 1,5 Grad zu kommen. Wenn uns das gelingt und wir gleichzeitig die Lebensräume und Wanderwege schützen, können wir das schlimmste Artensterben noch abwenden.“

Den WWF-report zum „Wildlife in a warming World“ finden Sie hier.

Quelle:
http://www.wwf.de/2018/maerz/artenkiller-erderhitzung/
http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF-Report-Wildlife-in-a-Warming-World.pdf

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