Unsere grausame Herrschaft über die Tiere – Die Kühe der Milchwirtschaft

Eine automatische Melkmaschine melkt viele Kühe gleichzeitig. Muttermilch der Kuh gilt in unserer Kultur als normales, gesundes Lebensmittel

Die Menschen betrachten sich gerne als überlegene Spezies. Wir glauben, wir beherrschen die Erde. Wir leben so, als würde sie uns allein gehören. Menschen zerstören die Umwelt und verändern das Klima. Und wir scheinen zu denken, die anderen Bewohner dieses Planeten seien nur da, um zu unseren Zwecken ausgenutzt zu werden. Ich glaube, vielen von euch ist gar nicht bewusst, wie grausam und egoistisch wir mit unseren sogenannten „Nutztieren“ umgehen. Daher möchte ich dir das heute zeigen. Im zweiten Teil meiner Reihe „ Unsere grausame Herrschaft über die Tiere“  geht es um Milchkühe.

Vorwort

Ich hatte zuerst vor, einen weiteren Teil über Rinder zu schreiben, die für die Fleischproduktion gezüchtet werden. Jedes Jahr werden in Deutschland rund 3,5 Millionen Rinder geschlachtet. Etwa 98 Prozent unseres Rindfleischs kommt aus der Massentierhaltung. Wenn du allerdings den ersten Teil über das Leben von Schweinen gelesen hast, bist du weitgehend darüber im Bilde, wie das Leben dieser Tiere aussieht. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen der Haltung von Schweinen und Rindern. Doch grundsätzlich verlaufen beide Leben ähnlich. Sie sind immer voll von Schmerz, Angst und Qualen.

Ich habe mich dann dagegen entschieden, den Teil über Rinder zur Fleischproduktion zu schreiben.  Ich möchte dir heute stattdessen zeigen, wie das Leben von Rindern in der Milchwirtschaft aussieht. Es geht also um Milchkühe in der Massentierhaltung. Deren Leben und das von Rindern aus der Viehwirtschaft hat ohnehin viele Parallelen.

Milchwirtschaft: Ebenso qualvoll wie die Viehwirtschaft

Fragst du dich, wieso es Parallelen zwischen der Milchwirtschaft und der Viehwirtschaft gibt? Auch Kühe in der Milchwirtschaft werden irgendwann geschlachtet. Manche schon nach einigen Tagen. Der Rest, sobald die Milchleistung abnimmt. Diese Kühe erwartet also das gleiche Schicksal wie ihre Artgenossen aus der Fleischwirtschaft. Dabei haben Milchkühe ein mindestens ebenso qualvolles Leben. Ich bin sogar der Meinung, sie müssen noch mehr erdulden.

Die Intelligenz von Kühen

Vorab einige Infos, damit du verstehst, wie Kühe die Welt um sich herum wahrnehmen. Das Sprichwort der „blöden Kuh“ könnte nicht weniger zutreffend sein. Kühe kennen den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung und sind in der Lage, Probleme zu lösen. Forscher fanden sogar heraus, dass sie Herausforderungen genießen und sich freuen, wenn sie sie gemeistert haben. Ihre Intelligenz ist vergleichbar mit der von Hunden. Sie kommunizieren miteinander und können voneinander lernen. Kühe haben außerdem einen sehr stark ausgeprägten Mutterinstinkt.

Kühe sind wie jedes andere Säugetier

Es gibt tatsächlich Menschen, die denken, Kühe geben immer Milch. Einfach so. Daher wäre es doch nur sinnvoll, diese Milch zu verwenden. Natürlich stimmt das nicht. Wie jedes andere Säugetier produzieren auch Kühe nur Milch, wenn sie ein Junges zur Welt gebracht haben. Kühe in der Milchwirtschaft müssen aber ihr Leben lang Milch geben. Also werden sie ständig in einem milchproduzierenden Zustand gehalten. Sie werden jedes Jahr künstlich befruchtet und gebären ihr Kalb. Nachdem es geboren ist, wird es sofort von der Mutter getrennt. Die Milch soll ausschließlich für uns produziert werden. Die Kühe trauern anschließend viele Tage um ihre Kälber. Selbst wenn sie diese Situation schon mehrmals erleben mussten. Sie rufen immer wieder nach ihren Kälbern. Oft suchen sie sie tagelang.

Männliche Kälber sind für die Milchwirtschaft nutzlos 

Die neugeborenen Kälber werden nach der Trennung begutachtet. Jetzt entscheidet das Geschlecht über Leben und Tod. Männliche Kälber können keine Milch geben.   In der Milchwirtschaft sind sie damit wertlos. Sie werden nach Tagen in Isolation und Einsamkeit auf Transporter verladen und zum Schlachthof gebracht.

Die Kälber sind verwirrt, schreien nach ihren Müttern und suchen verzweifelt nach Zuneigung. Doch sie bekommen während ihrer letzten Stunden oft noch nicht einmal Futter. Im Schlachthof werden sie mit Bolzen betäubt. Nicht selten ohne den gewünschten Erfolg, viele Tiere bleiben dabei bei Bewusstsein. Dann wird ihnen die Halsschlagadern durchtrennt. Sie werden an den Hinterläufen aufgehängt und bluten aus.

Der lange Leidensweg der Kühe

Die weiblichen Kälber werden nach der Trennung von der Mutter auf engstem Raum isoliert gehalten und mit Milchpulver gefüttert. Sobald sie geschlechtsreif sind, werden sie wiederum künstlich befruchtet. Der Prozess beginnt von Neuem. Die Mütter werden meist zwei- bis dreimal am Tag an industrielle Melkmaschinen angeschlossen. Sobald die Milchproduktion nachlässt oder sie zu krank sind, werden sie geschlachtet. Durch die ständigen Schwangerschaften, die hohe Milchproduktion und das psychische und körperliche Leid, halten die meisten Milchkühe dieses Leben nicht länger als fünf bis sieben Jahre durch. In der Natur könnten sie zwanzig Jahre alt werden.

Nachwort

Abschließend möchte ich noch sagen: Das Leben der Kühe aus der Milchwirtschaft ist genauso voller Leid wie das der Schweine aus der Massentierhaltung. Sicher gibt es Unterschiede, auch bei der Haltung in den verschiedenen Ländern. Doch ein solches Leben ist immer eine Qual. Ich frage mich, wie können wir ein solches Leid rechtfertigen? Mit Genuss? Ich finde nicht, dass unser vielleicht fünf oder zehn Minuten anhaltender Genuss ein lebenslanges Leid rechtfertigen könnte. Für mich kann es außerdem kein Genuss mehr sein. Ich weiß jetzt, was dahintersteckt.

Wer einmal die Szenen mit eigenen Augen gesehen hat, der weiß wovon ich spreche. Man sieht Tiere, die alle diese Qualen bei vollem Bewusstsein miterleben müssen. Man sieht in ihren Augen, wie sehr sie leiden. Vor allem bei den kleinen Kälbern ist das für mich wirklich schwer zu verarbeiten gewesen, wie all die anderen Szenen auch. Ich habe daher entschieden, nur noch einen letzten Teil über die Geflügelwirtschaft zu bringen. Danach endet unsere grausame Herrschaft über die Tiere für mich endgültig.

Nachtrag: Zwei Tage nachdem ich diesen Artikel veröffentlicht habe, ist dieses Video auf YouTube erschienen. Der Tierschutzaktivist Earthling Ed und sein Team zeigen darin mit Aufnahmen von versteckten Kameras, wie grausam die Milchwirtschaft wirklich ist. Bitte teilt das Video und helft so, diese traurige Wahrheit zu verbreiten.

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