Europaweites Verbot bienenschädlicher Neonikotinoide

EU-Staaten beschließen Verbot bienenschädlicher Neonikotinoide, um Insektensterben aufzuhalten.
EU-Staaten beschließen Verbot bienenschädlicher Neonikotinoide, um Insektensterben aufzuhalten.

Drei besonders wirksame Insektizide dürfen nicht mehr im Freiland eingesetzt werden. Das beschlossen die EU-Staaten vergangene Woche. Die Nutzung dreier bienenschädlicher Neonikotinoide wird damit stark eingeschränkt. Damit folgten die Staaten einem Vorschlag der EU-Kommission. Die Insektizide Clothianidin, Thiamethoxam und Imidacloprid haben immense Auswirkungen auf das Insektensterben. Besonders die Bienenvölker kommen mit den Nervengiften regelmäßig in Kontakt – mit dramatischen Folgen.

Das Verbot der drei besonders schädlichen Insektizide ist ein Schritt in die richtige Richtung, um das Artensterben aufzuhalten. Bereits im Februar hatte die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit die Neonikotinoide als besonders schädlich eingestuft. Bei den drei nun verbotenen Stoffen handelt es sich um synthetisch hergestellte Giftstoffe. Sie verhindern die Weiterleitung von Nervenreizen. Als Folge können Honigbienen erheblich in ihrer Orientierungsfähigkeit gestört werden und finden nicht zu ihrem Stock zurück. Das kann so weit gehen, dass es zum Zusammenbruch einer ganzen Kolonie führt. Weiterhin schädigen die Gifte das Immunsystem der Bestäuber, was sie etwa anfällig gegenüber Milben macht.

Verbot bienenschädlicher Neonikotinoide hilft auch Vögeln

Bundesumweltministerin Svenja Schulze zeigte sich erfreut über den Schritt:

„Das ist ein guter Tag für den Insektenschutz. Neonikotinoide haben ihren Anteil am dramatischen Insektensterben. Diese Gifte haben auf dem Acker nichts zu suchen. Die heutige Entscheidung macht deutlich, dass es sich lohnt, in der Koalition an einem Strang zu ziehen. Gemeinsam können wir in Europa viel erreichen.“

Folgen für Vögel

Das Freiland-Verbot der Insektizide soll nicht nur das Insektensterben aufhalten. 2014 konnte in den Niederlanden nachgewiesen werden, dass Neonikotinoide auch für den Verlust von Feldvögeln verantwortlich sind. Mit den Insekten stirbt auch ihre Nahrung. Die Ergebnisse der niederländischen Studie zeigten deutlich, dass die Vogelpopulation in den Gegenden besonders stark schwand, in denen die Nutzung bienenschädlicher Neonikotinoide am höchsten war.

Auch Studien der Bundesregierung ergaben, dass der Bestand von Feld- und Wiesenvögeln in den vergangenen 40 Jahren um über den die Hälfte gesunken ist. Bei den Insekten sieht es noch viel dramatischer aus. Fast alle Hummelarten in Deutschland sind bedroht. Die Zahl fliegender Insekten, also auch der Bienen, sank in den vergangenen 15 Jahren sogar um etwa 80 Prozent.

Die Bundesumweltministerin erklärte daher: „Das Artensterben aufzuhalten, ist eine der zentralen politischen Aufgaben unserer Zeit. Das heutige Signal aus Brüssel hilft uns dabei. Das Aus für Neonikotinoide kann aber nur ein Baustein von vielen sein, wenn wir das Insektensterben aufhalten wollen. Ich werde darum in Kürze Eckpunkte für ein Aktionsprogramm zum Insektenschutz vorlegen.“

Quellen: BMU, BUND

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