Sie hat bereits vielen berühmten Frauen ihr Gesicht gegeben: Catherine „Cate“ Élise Blanchett, geboren am 14. Mai 1969 in Melbourne. Nach ihrer Titelrolle in dem Historienfilm Elizabeth (1998) stieg die australische Schauspielerin in den folgenden Jahren zu den führenden Charakterdarstellerinnen Hollywoods auf. Sie wurde mit über 70 internationalen Film- und Festivalpreisen geehrt, darunter einem Oscar für ihre Darstellung der Katharine Hepburn in Martin Scorseses Filmbiografie Aviator (2004) und zwei Golden Globes (Elizabeth, I’m Not There).
Seit 2010 sind noch zwei „Globes“ dazugekommen. Cate Blanchett und ihr Mann, Bühnenautor und Regisseur Andrew Upton, mit dem sie seit 1997 verheiratet ist, wurden für ihr Projekt „Greening the Wharf“ 2010 mit zwei Green Globe Awards geehrt – einen für Sustainability Excellence und einen für Community Sustainability.
Das alte Hafengebäude in Sydney, bekannt als „The Wharf“ (Die Werft) ist die Heimat der Sydney Theatre Company (STC), deren künstlerische Leitung das Paar 2008 übernommen hatte. Von Anfang an hatten die beiden nicht nur den Spielplan, sondern auch den Umbau des denkmalgeschützten Theatergebäudes im Auge. Mit dem Projekt „Greening the Wharf“ wollten sie ihre beiden großen Leidenschaften zusammenführen: Kunst und Klimaschutz. So wurde beispielsweise auf dem Dach des alten Gebäudes die zweitgrößte Photovoltaikanlage Australiens installiert. Der organische Abfall aus der Restaurantküche wird zu Energie und Dünger umgewandelt, der Restmüll für die Produktion von Biogas genutzt.
Um diese Ziele zu unterstützen, hatten private Spender sowie Partner aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft knapp vier Millionen Euro in „Greening the Wharf“ investiert und es wurde unter anderem vom „Green Precincts Program“ (Grünes-Umfeld-Programm) der australischen Regierung unterstützt. Der „grüne“ Umbau des Theaters hat dem Ehepaar auch Kritik eingebracht – einzelne Vertreter der Presse sahen schon Öko-Yuppies am Werk, und Cate Blanchett wurde namentlich der Heuchelei bezichtigt.
Unter Beschuss geriet die Inhaberin eines Sterns auf dem Walk of Fame in Hollywood auch, als sie in einem von Gewerkschaften und Umweltschutzgruppen finanzierten Fernsehspot auftrat, der für eine Steuer auf Kohle warbt. Darin wurden die Zuschauer aufgerufen, „Ja“ zur von der Regierung geplanten Kohlesteuer zu sagen. Blanchett, Mutter von drei Söhnen, verteidigte ihr Engagement öffentlich: Sie unterstütze den Kampf gegen den Klimawandel im Interesse ihrer Kinder. Als Mutter könne sie die Konsequenzen des wachsenden CO2 -Ausstoßes für die Gesellschaft nicht einfach so hinnehmen.
Bei ihrem Privathaus setzt die attraktive Australierin deshalb voll auf Solar. Zusätzlich hat die Schirmherrin der internationalen Nichtregierungsorganisation SolarAid Zeitschaltuhren installiert, die sie vor Strom- und Wasserverschwendung bewahren sollen und für ihre Liebsten ein strenges Energiespar-Programm eingeführt.
Eine Herzensangelegenheit ist ihr das Engagement für die ‚Australian Conservation Foundation“ (ACF), eine Non-Profit-Organisation für nachhaltigen Umwelt- und Naturschutz, die unter anderem für nachhaltige Landwirtschaft, Wälder- und Gewässerschutz, ökologische Energieerzeugung sowie Naturschutzgesetz- und Umweltschutzgesetzgebung kämpft. „Wir müssen gewährleisten, dass wir unseren Kindern ein gesundes Australien übergeben und die Möglichkeit ergreifen, eine saubere, grüne und sichere Umwelt zu erhalten“, sagte die 44-Jährige zu ihren Beweggründen, sich für diese Organisation zu engagieren.
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