Jährlich landen 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in deutschen Abfällen. In einer Studie stellte der Umweltverband WWF einen Vergleich unter den einzelnen Bundesländern zur Lebensmittelverschwendung an. Dabei wurden die Bundesländer in drei Kategorien eingeordnet, Pioniere, Mittelfeld und Nachzügler. Unter Berücksichtigung unterschiedlicher Faktoren ließen sich die Länder jenen Kategorien zuordnen. Das Ergebnis zeigt, dass der Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung im Süden bereits voll im Gange ist. Besonders die nördlichen Bundesländer haben jedoch noch einiges aufzuholen.
Die WWF-Studie stand unter dem Motto „Tonnen für die Tonne: Was tut die Politik?“. Entsprechend kritisch gingen die Autoren auch mit einigen Landesregierungen ins Gericht. Eine belastbare Rangliste ließ sich zugegebenermaßen nicht erstellen. Dazu sind die Länder in Puncto Bevölkerungszahl, Fläche oder Finanzkraft nicht vergleichbar genug. Dennoch hat der WWF Analysen zu Gesetzeslage, Datenerhebung, Vernetzung der Beteiligten sowie Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit der 16 Länder durchgeführt und ebenjene drei Gruppen ausgemacht: die Pioniere, das Mittelfeld und die Nachzügler.
Lebensmittelverschwendung – Pioniere, Mittelfeld und Nachzügler
Fünf der 16 Bundesländer finden sich unter den Pionieren wieder. Neben Bayern sind das Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Sie zeichnet aus, dass sie sich bereits frühzeitig mit dem Problem der Lebensmittelverschwendung befasst haben. Außerdem sind sie die Thematik schon umfassend angegangen. Baden-Württemberg etwa hat die Vermeidung von Lebensmittelabfällen bereits sehr konkret im Abfallwirtschaftsplan verankert.
Im Mittelfeld befinden sich die Länder Berlin, Brandenburg, Hessen, Saarland und Schleswig-Holstein. Sie haben erst spät damit begonnen, sich mit dem Thema Lebensmittelverschwendung auseinanderzusetzen, sich bloß teilweise auf spezifische Maßnahmen fokussiert oder diese Maßnahmen lassen sich in ihrer Wirksamkeit nicht ausreichend nachvollziehen.
Dadurch bilden sechs Bundesländer die Gruppe der Nachzügler. Das sind Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Bei ihnen sieht der WWF dringlichsten Handlungsbedarf in allen Bereichen.
Hintergrund zur Lebensmittelverschwendung
Die Studie erstellte das Institut für nachhaltige Ernährung der Fachhochschule Münster im Auftrag des WWF. Sie erfasst und analysiert die Aktivitäten der Länder zu dem Thema „Vermeidung von Lebensmittelverlusten“. Letztlich stellt sie die unterschiedlichen Aktivitäten entlang verschiedener Handlungsfelder vergleichend dar. Mehr als 18 Millionen Tonnen Lebensmittel wandern in Deutschland jährlich in den Müll. „Deutschland hat sich verpflichtet, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung zu halbieren. Bisher ist es bei dieser vollmundigen Ankündigung geblieben“, kritisiert der Direktor Ökologischer Fußabdruck beim WWF Deutschland, Jörg-Andreas Krüger.
Hier stellen wir Dir drei Start-Ups vor, die gegen Lebensmittelverschwendung kämpfen.
Quelle: WWF