In den letzten Tagen starben mehr als 1200 Menschen in Indien, Bangladesch und Nepal aufgrund von heftigen Monsun-Fluten. Durch die ungewöhnlich starken Regenfälle wurden unter anderem 18.000 Schulen beschädigt oder zerstört. 1,8 Millionen Kinder können dadurch nicht mehr zur Schule gehen, meldete „Save the Children“, die größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt.
Zeitgleich wurde der US-amerikanische Staat Texas von dem Hurrikan Harvey heimgesucht und sorge dort für rekordbrechende Regenfälle. Mindestens 33 Menschen starben, Tausende Einwohner mussten in Notquartieren untergebracht werden.
Während die Schicksale in den Vereinigten Staaten sowie in Südostasien die Menschen auf der ganzen Welt berühren, scheint jedoch das Schicksal in Texas weltweit wesentlich mehr Aufmerksamkeit durch Berichterstattungen und Medienberichte auf sich zu ziehen. Dabei sollten wir uns die Frage stellen: Ist das gerecht? Sind US-Amerikaner mehr wert als Menschen in Südostasien?
Ist das gerecht?
In The Guardian schreibt Susan Howe aus Herefordshire, Großbritannien, dass sie große Sympathie für diejenigen hätte, die Freunde, Familienmitglieder, Haustiere oder Eigentümer in den Fluten in Texas verloren hätten. Dennoch sei sie empört, sogar angewidert, über die hohe Anzahl an Berichterstattungen und Sprechzeiten für Texas, während zeitgleich Menschen in Bangladesch, Nepal und Indien eine weitaus größere Katastrophe zu überstehen hätten. Dort seien weitaus mehr Menschen gestorben, Millionen seien obdachlos. Howe spricht sich daher für eine „Balance“ in der Berichterstattung aus. Oder sind US-amerikanische Leben einfach etwa mehr wert, als die in anderen Ländern?
Eine weitere Leserin von The Guardian schreibt: „The contrast between the coverage of floods in Texas and floods in South Asia is stark“. Die implizite Botschaft sei, dass Menschen in Südostasien und ihre Angehörigen weitaus weniger wert seien als ein Haustier in Houston, Texas. Sie wolle nicht, dass die Berichterstattung aus Texas reduziert werde. Sie wolle lediglich, dass wir auch den Rest der Welt zur Kenntnis nehmen.
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