Greenpeace, Volkswagen und die dunkle Seite

Greenpeace-Aktion gegen VW

Konzerne präsentieren sich selbst gerne als Wohltäter, Klima- und Umweltschützer, aber die Tatsachen vermitteln oft einen völlig anderen Eindruck. In einer unterhaltsamen und gut gemachten Kampagne fordert Greenpeace seit Juni 2011 Europas größten Autobauer Volkswagen dazu auf, endlich seine Fahrzeugflotte klimafreundlicher zu gestalten und ein ambitionierteres CO2-Reduktionsziel für Europa zu unterstützen.

Aus diesem Grund protestierten am 15. Dezember Greenpeace Aktivisten auf der VW-Konferenz in Dresden. Sie prangerten an, dass VW haufenweise Autos verkauft, die – wie es Greenpeace Verkehrsexperte Wolfgang Lohbeck noch relativ diplomatisch formuliert – „vom eigenen technischen Stand in Sachen Verbrauch und CO2-Ausstoß längst überholt sind“.

Todesstern und Rebellion

Deutlich heftiger geht es da schon auf der Kampagnen-Webseite Volkswagen. Die dunkle Seite. zu. Als Antwort auf einen VW-Werbespot wird der deutsche Autobauer aufgefordert sich von der dunklen Seite der Macht abzuwenden und mehr als nur lächerliche sechs Prozent seiner Autos mit der firmeneigenen Spritspar-Technologie auszustatten. Außerdem soll das Unternehmen aufhören jährlich Millionen in Lobbyarbeit gegen CO2-Reduktionsziele und EU-Richtlinien gegen Öl-Abhängigkeit zu stecken. In einem Video zur Kampagne ziert das VW-Logo den Star-Wars-Todesstern.

Interessierte können sich auf der Webseite auch einen detaillierten VW-Report herunterladen und Unterstützungswillige können direkt auf der Webseite VW zu Änderungen in ihrer Klimapolitik auffordern. Bisher haben das bereits über 48.000 Menschen getan.

Das große Mercedes-Volkswagen-Greenpeace-Battle

Dass Auseinandersetzungen zwischen Autobauern und Greenpeace durchaus keine Neuheit sind, zeigt auch eine andere Episode mit Unterhaltungswert aus dem Jahr 2008. Den Anfang machte damals ein weiterer Fahrzeughersteller mit seinem Werbespot für den smart fortwo, in dem der Spritverbrauch des Kleinwagens dem von verschiedenen Umweltschützer-Fahrzeugen gegenüber gestellt wurde.

Beleidigt fühlten sich dadurch allerdings nicht die Umweltschützer, sondern vor allem VW, die ihr Kultauto „Bulli“ nicht als Spritschlucker dargestellt wissen wollten. Sie konterten mit einer Bildanzeige und folgender Gegenüberstellung: Smart: 1,6 Liter / Person. VW Bulli: 1,4 Liter / Person – und besseren Sex hat man auch drin. Der Transporter dankt für den netten Werbespot.“ Das wiederum konterte Smart mit einer Bildkampagne gegen die Gegenkampagne: „Auf die Größe kommt’s nicht an, sondern auf die Technik. Der Smart fortwo bedankt sich für die nette Anzeige.“

Das letzte Wort behielt dann allerdings Greenpeace mit einem eigenen Spot. Darin holen sie Mercedes mit einem Hinweis auf das Ungleichgewicht im Portfolio zwischen 31 (!) CO2-Schleuder-Komfort-Geländewagen und einem einzigen (spritsparenden) Smart auf den Boden der Tatsachen zurück:

Ich bin ja an sich kein großer Freund von Sprichwörtern, aber „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen“ trifft es in diesem Fall einfach auf den Punkt. Danke, Greenpeace!

Matthias Schaffer

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