Deutschlands größte Stromsparer und -verschwender

Steckerleiste mit Kippschalter

Der Durchschnittsdeutsche verbraucht im Jahr etwa 1.852 Kilowattstunden Strom. Doch in welchen Städten leben eigentlich die fleißigsten Stromsparer und wo die größten Stromverschwender? Das Onlineportal preisvergleich.de wollte genau das heraus finden und hat dafür stichprobenartig 120.000 – über die Plattform zustande gekommene – Stromvertragsabschlüsse zwischen 2009 und 2011 ausgewertet.

Die untersuchten 120 deutschen Städte wurden dabei in drei Kategorien eingeteilt: Unter einem Jahresverbrauch von 1.667 Kilowattstunden pro Kopf befinden sich die Stromsparer, über 2.037 Kilowattstunden die Stromverschwender und alles dazwischen wird als Normal-Stromverbraucher bezeichnet.

Die Stromsparer

Laut der Auswertung können sich 20 deutsche Städte als Stromsparer bezeichnen. Am wenigsten verbraucht demnach Neubrandenburg mit 25,1 Prozent unter dem Durchschnittswert. Sehr sparsam sind außerdem unter anderem Erfurt (-24,9 Prozent), Garmisch-Partenkirchen (-22,9 Prozent), Jena (-21,5 Prozent), Magdeburg (-19.7 Prozent), Baden-Baden (-16,8 Prozent) und Ingolstadt (-14,3 Prozent). Auch Cottbus (-12,7 Prozent), Leipzig (-10,4 Prozent), Leverkusen (-10,2 Prozent) und Dresden (-10,2 Prozent) liegen beispielsweise deutlich unter den durchschnittlichen 1.852 Kilowattstunden und sind somit Stromsparer.

Stromverschwender

Nicht gerade vorbildlich ist hingegen Aschaffenburg, wo man fast ein Viertel mehr Strom verbraucht als im deutschen Durchschnitt. Auch Oldenburg (+22,3 Prozent), Osnabrück (+22,1 Prozent) und Ludwigshafen (+20,7 Prozent) sind wahre Stromverschwender. Ebenfalls in diese Kategorie fallen zum Beispiel Regensburg, Trier, Aachen, Wolfsburg, Saarbrücken, Karlsruhe, Fürth und Hannover.

Einkommen und Länder

Interessant ist auch das Verhältnis zwischen Stromverbrauch und Einkommen. Grundsätzlich verdienen die Bürger in Stromverschwender-Städten rund 5,5 Prozent mehr als der deutsche Durchschnitt, aber auch in einigen Städten aus dem Verbrauchs-Mittelfeld mit einem hohen durchschnittlichen Bruttojahreseinkommen – wie beispielsweise Hamburg, München oder Stuttgart – wird noch relativ sparsam mit Strom umgegangen. Bei den Stromsparern liegt das Einkommen mit durchschnittlich 9,9 Prozent deutlich unter dem deutschen Durchschnitt, was die Vermutung nahe legt, dass auch aus finanziellen Gründen auf den Verbrauch geachtet wird.

Laut Dr. Konstantin Korosides von preisvergleich.de gibt es außerdem erkennbare Unterschiede zwischen Ost und West: “Gerade in Ostdeutschland gehen die Bürger häufig auch aus Tradition sparsamer mit Ressourcen um, also auch mit Energie, als im Westen. Das lässt sich leicht auch an den häufig kühleren Wohnungen in Ostdeutschland bemerken, als den oft (über)heizten westdeutschen.”

Diese Einschätzung bestätigt auch das – sich aus der Studie ergebende – Länder-Ranking. Das sparsamste Bundesland ist demnach Thüringen, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Die Normalverbraucher werden angeführt von Sachsen, Berlin und Hamburg. Weiter geht es mit Schleswig Holstein, Bremen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und auch Bayern landet knapp noch im Normalverbrauch. Übrig bleiben mit Niedersachsen und dem Saarland die zwei Bundesländer, die mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Jahresverbrauch von über 2.037 Kilowattstunden in die Kategorie Stromverschwender fallen.

Matthias Schaffer

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