Der von der Regierung beschlossene Ausstieg aus dem Atomausstieg sorgt für hitzige Diskussionen und energische Demonstrationen.
Atomkraft bremst den Ausbau der erneuerbaren Energien! Kernreaktoren sind stille Bedrohungen – die nächste Atom-Katastrophe nur eine Frage der Zeit! Die Endlagerfrage ist nach wie vor nicht geklärt!
So lauten die Vorwürfe der Atomkraftgegner – welche ich zwar ohne weiteres unterschreiben würde – die jedoch einen ganz wichtigen Aspekt fast immer unterschlagen: die verheerenden Folgen des Uranabbaus.
Ein neuer Kurzfilm von den Machern von “Nuking the Climate – Eine Spurensuche der Herkunft von Uran” lässt Uran-Aktivisten aus Regionen zu Wort kommen, die unter dem Abbau des Atombrennstoffs leiden.
„Auf Augenhöhe“, so der Name des Films, zeigt unter anderem eine Uranmine in Niger, die von der französischen Firma Areva betrieben wird. „Bei uns fließt Blut für das Licht anderer Leute“, kommentiert Aghali Mahiya von der Organisation Tchingahen den Uranabbau in seinem Land und ergänzt: „Ein Volk wird zerstört für Strom am anderen Ende der Welt.“
Manuel F. Pino vom Indigenous Environmental Network in New Mecico, USA, dessen Großmutter an Krebs starb, weil sie in einer durch Radioaktivität kontaminierten Gegend lebte, prangert an, dass viele Indigenen Völker allein aufgrund ihres Wohnorts radioaktiven Belastungen ausgesetzt sind, was er als Umweltrassismus bezeichnet.
Wie schwer es für die heimische Bevölkerung ist, sich gegen die Gefahren zu wehren, erzählt in dem Video Charmaine White Face von der Non-Profit-Organisation „Defenders of the Black Hills“ aus den Northern Great Plains, USA: „Einmal hatten wir einen winzigen Erfolg. Wir haben einen Zaun für eine einzige Mine erwirkt.“
Corinna Lang
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