Kennen Sie Achmed Khammas? Nein? Dann hatten wir bis vor kurzem etwas gemeinsam. Ein neuer Partner, den ich jüngst kennenlernte, vermittelte mir eine Verbindung mit dem Hinweis: „Da ist jemand in Berlin, der schreibt im Internet ein Buch über Elektromobilität. Es wäre spannend, sich mit ihm auszutauschen, da er an weiteren Informationen in diesem Bereich interessiert ist.“ Am folgenden Sonntagabend fand ich Zeit, mich dem Kontakt anzunehmen.
Nach einem ersten Überblick war ich sprachlos, und das ist ein Zustand, den ich eher nicht kenne. Der Umfang, die Aufbereitung und das gesammelte Wissen dieses „Buches“, das eher einer Online-Bibliothek gleicht, sind einfach faszinierend.
Übersichtlich aufbereitet und beschrieben, findet der Leser hier die Geschichte, den aktuellen Stand und die zukünftige Entwicklung unserer globalen Energieversorgung. Über 30 Jahre intensive Recherche und Arbeit hat Khammas bis heute investiert, und täglich findet er Neues, das es noch zu ergänzen und hinzuzufügen gilt. Die Aufgabe, der sich Khammas mit dem „Buch der Synergie“ angenommen hat, gleicht einem unendlichen Puzzle. Kaum hat er ein Fundstück eingearbeitet, findet er ein weiteres, welches genauso wichtig und betrachtenswert ist.
In seinem Werk beschränkt sich der Autor keineswegs auf das Beschreiben und Darstellen. Er formuliert vielmehr eine fundierte Bewertung von Eignung und Verwendbarkeit der Technologien hinsichtlich unserer heutigen Herausforderungen. Sein Statement in dem einführenden Videoclip sagt aus „dass die Problematik der zukünftigen Energieversorgung eine globale ist. Folglich kann auch die Lösung nur eine gemeinsame und gesamtglobale sein.“ Erst wenn alle Beteiligten dies wirklich verstanden haben und auch danach handeln, ist der richtige Weg eingeschlagen.
Wussten Sie, dass bereits Kaiser Wilhelm, bei einem Fuhrpark von 15 Fahrzeugen, über drei Elektrofahrzeuge verfügte? Wie viele sind es heute bei Bundeskanzlerin Angela Merkel?
Khammas beschreibt Technologien, die wir für Errungenschaften unserer Zeit halten, die in Wirklichkeit aber bereits vor zweihundert Jahren oder noch früher funktionsfähig entwickelt wurden. Erklärungen, warum diese Erfindungen zur Zeit ihrer ursprünglichen Entwicklung nicht zum Zuge kamen, gibt es sicherlich viele. Akzeptable Gründe, warum diese Techniken heute nicht in der breiten Anwendung genutzt werden, gibt es wohl eher keine.
Im „Buch der Synergie“ findet sich eine Fülle von Methoden zur Bereitstellung sauberer Energien. Egal, ob die Gewinnung auf Sonne, Wind, Wasser, Biomasse oder Muskelkraft basiert, hier werden Technologien dargestellt und thematisch katalogisiert. Das Fahrrad, das mit seiner Betriebsenergie nebenbei sauberes Wasser produziert, der Solarofen von 1774, eine mittels Sonnenkraft angetriebene Druckmaschine von 1878 – die Beispiele sind schier unendlich. Die Ansätze, die hier zusammengetragen wurden, sind oft verblüffend und oft einfach. Das Besondere an vielen Beschreibungen ist aber meist „das verblüffend Einfache“.
Das global nutzbare Potenzial, das Khammas in seiner „Kartographie der Erneuerbaren Energien“ zusammengetragen hat, ist weitaus größer und umfangreicher, als sich auf den ersten Blick vermuten lässt. Modifiziert man nur einige wenige der ursprünglichen Ideen mit den Möglichkeiten, die uns heute gegeben sind, lassen sich alle Fragen zur Energieversorgung des 21. Jahrhunderts beantworten. Die Frage, die sich jedem Leser zwangsläufig stellt, ist nicht, ob wir Lösungen verfügbar haben, die Frage ist, ob und warum wir die verfügbaren Lösungen nicht zum Nutzen aller anwenden (wollen).
Mit der „Datenbank der Renewables“ hat Achmed Khammas ein großartiges und bewundernswertes Werk geschaffen. Dieses ist aber, auch nach seiner eigenen Intention, erst der Ausgangspunkt für ein größeres Ziel.
Derzeit sind die Inhalte und das Wissen ausschließlich auf Deutsch verfügbar. Dadurch ist Millionen von Menschen, die dringenden Bedarf an diesen lebenswichtigen Informationen haben, der Zugang und Nutzen verwehrt. Das CleanEnergy Project will dies gemeinsam mit Ihrer Unterstützung ändern und diese Lücke schließen.
Gesucht werden Sponsoren, die mithelfen das „Buch der Synergie“ zu übersetzen und es allen Menschen nutzbar zu machen.
Jan Glänzer
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