Kopfstand der süßen Art

Josef Zotter

Die Biographie „Kopfstand mit frischen Fischen“ über den österreichischen Chocolatier Josef Zotter ist ein Buch, das uns allen Mut macht. Es gibt sie noch – die Unternehmer, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Ihren Mitarbeitern, Produzenten und Kunden auf Augenhöhe begegnen. Spektakulär, wenn sich dieser Chef zusätzlich dem fairen Handel und der Nachhaltigkeit kompromisslos verschrieben hat. 

Attribute, die auf  den „Schokoladenmann“ voll und ganz zutreffen. Die beiden Autoren, Wolfgang Wildner und Wolfgang Schober, haben sich für die einfachste Herangehensweise entschieden: Sie stellen Fragen – Zotter antwortet. Wenn die ersten Seiten gelesen sind, versteht man, dass es die beste Entscheidung war. „Da Josef“ plaudert drauf los. Keine seiner Antworten wirkt abgesprochen oder korrigiert. Nach 25 Seiten sitzt der Leser mit am Tisch, will wissen, wie die Geschichte weitergeht mit dem Jungunternehmer, damals in Graz.

„Aber der Kakaobauer – der ist ein armes Schwein. Der muss nämlich etwas produzieren, das ein anderer dann zum billigsten Preis abstaubt, um damit auf den Rohstoffmärkten mit allen nur möglich Spekulationstricks Profit zu machen – den maximalen Profit …“ 

s zotter buchfischenJosef Zotter nimmt uns mit auf seine gedanklichen „Kopfstände“. Immer gibt es eine Geschichte, einen Geistesblitz, warum er beispielsweise seine Schokoladen- herstellung völlig auf FairTrade und Bio umgestellt hat. Der steierische Unternehmer lässt sich vom Markt nicht diktieren, vielmehr ärgert er diesen, weil er fast jedes Handeln mit seinem Gefühl begründet und nicht mit Zahlen. Sein „Gehirn“ ist es, was ihn immer wieder antreibt. Seine Besucherseilbahn durch seine Produktion bereitet ihm schlaflose Nächte, während er seine „Blutschokolade“, das Schoko-Laden-Theater und seinen essbaren Tiergarten mit „frischen Fischen“ mühelos und erfolgreich verwirklicht. 

Um seine Ideen für den Leser transparent und anschaubar zu machen, wird das Gespräch mit Aufnahmen vom „Bergl“ und mit Illustrationen des Zotter-Künstlers Andreas H. Gratze bebildert.   

Diese Biographie ist Josef Zotter. Mister Nachhaltigkeit in Person. Wäre wünschenswert, dass sich viele Unternehmer ein Beispiel an seiner Geschichte nehmen und auch aus den BWL-gepflückten Äckern ausscheren – sich trauen, neue und nachhaltige Wege zu gehen.   

Florian Simon Eiler

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