Windkraft sorgt für Wirbel in Rumänien

Rumänien; Bild: shutterstock

Auf Rumäniens Energiemarkt weht zurzeit ein kräftiger Wind. Immer mehr Unternehmen kündigen an, hier investieren zu wollen und scheinen eine wirtschaftliche Kettenreaktion in Gang zu setzen.

Die wohl interessanteste Nachricht ist, dass der spanische Anbieter Iberdrola dem Unternehmen zufolge die Zusage des rumänischen Netzbetreibers Transelectrica für die Einspeisung von 1.500 Megawatt Strom aus Windkraft erhalten hat, was bei der Netzkapazität in dem EU-Mitgliedsland äußerst verwunderlich ist. Auch RWE aus Deutschland und der rumänisch-österreichische Konzern Petrom planen Projekte.

Ambitioniertestes Windprojekt der Welt

Bei dem Groß-Projekt von Iberdrola Renovables handelt es sich nach Unternehmensangaben um das „ambitionierteste Windprojekt der Welt“. Der Konzern plant insgesamt rund 50 Windparks, die alle in der Region Dobrogea (Dobrudscha) an der rumänischen Schwarzmeerküste entstehen sollen. Hier gelten die Wind-Voraussetzungen als besonders gut.

Der Essener Konzern RWE will zwei Windparks mit einer Gesamtkapazität von 350 Megawatt entwickeln. Es soll sich um ein 200 Megawatt-Projekt und ein 150 Megawatt-Projekt in der Region Dobrogea nahe Constanta handeln. Geplant seien Investitionen zwischen 500 Millionen und 600 Millionen Euro.

Rumäniens Öl- und Gas-Lieferant Petrom, der zur österreichischen OMV-Gruppe gehört, kaufte im April 2010 für fünf Millionen Euro ein bereits genehmigtes Projekt mit dem Namen „Wind Power Park“, das sich ebenfalls in der Region Dobrogea befindet. Anvisiert wird eine Kapazität von 45 Megawatt, die auf 54 Megawatt ausgebaut werden könnte. Laut Petrom betragen die Gesamtinvestitionen rund 100 Millionen Euro.

Ausbau erneuerbarer Energietechnologien schwierig

Davon dürfte der größte Teil für den geplanten Kauf von Vestas-Turbinen bestimmt sein. Alle notwendigen Genehmigungen für den Bau und Betrieb des Vorhabens sollen bereits vor dem Kauf vorhanden gewesen sein. Schon Mitte 2011 soll der Windpark laut aktueller Planung betriebsfähig sein. Es dürfte sich um das erste Projekt von Petrom im Bereich erneuerbare Energien handeln.

Die Bedingungen für den Ausbau erneuerbarer Energietechnologien gelten in dem EU-Mitgliedsland weiterhin als schwierig. Immer noch warten Investoren beispielsweise auf eine gültige Gesetzgebung, die die staatliche Förderung für erneuerbare Energieprojekte regelt. Ein betreffendes Gesetz wurde zwar bereits im rumänischen Staatsanzeiger veröffentlicht. Da das Werk jedoch nie der Europäischen Kommission vorgelegt worden war, konnte es nie voll angewendet werden. Derzeit sollen sich Abgeordnete im Bukarester Parlament mit einer neuen Fassung des Gesetzestextes beschäftigen. Hilfe für die Errichtung von Windanlagen in dem Karpatenland erhalten interessierte Unternehmen beim Rumänischen Windenergie Verband. Informationen zu erteilten Einspeise-Zusagen sollten am Besten beim Netzbetreiber Transelectrica selbst eingeholt werden.

Daniel Seemann

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