Die Honduranische Regierung hat sich entschieden, die Abhängigkeit von Erdöl- und Kohlelieferungen aus dem Ausland für die eigene Energieversorgung zu verringern. Der honduranische Kongress hat nun den Bau von fünf Wasserkraftwerken mit einer Gesamtkapazität von 1.000 Megawatt genehmigt.
Darunter sind drei Talsperren am Patuca-Fluss in Olancho, die innerhalb von neun Jahren ans Netz gehen sollen. Mit den geplanten Kraftwerken wird das Land seine Stromerzeugung aus Wasserkraft nahezu verdreifachen. Am Cerro de Hula soll zudem nach Regierungsangaben mit einer Energieleistung von 102 Megawatt das größte Windkraftprojekt Zentralamerikas entstehen. Die Zentralamerikanische Integrationsbank BCIE unterstützt gemeinsam mit der amerikanischen Ex-Im-Bank dieses Projekt.
Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verringern
Honduras will seine Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verringern und setzt dabei vor allem auf Wasserkraft. Insgesamt decken Wärmekraftwerke zurzeit rund 70 Prozent des Strombedarfs. Das soll sich ändern: Die Präsidialministerin Maria Antonieta Guillén hat im letzten Jahr blumig erklärt, dass „die Zukunft nicht mit der Energie der Vergangenheit beleuchtet“ werden könne. Ziel der Honduranischen Regierung ist es, den Anteil der fossilen Kraftstoffe am Energiemix bis 2020 auf nur noch 20 Prozent herunter zu schrauben.
Die Stromnachfrage in Honduras soll sich laut Prognosen des Staatsunternehmens Empresa Nacional de Energía Eléctrica (ENEE) bis 2020 um rund 73 Prozent auf 9,5 Terawattstunden pro Jahr erhöhen. Um diesen zusätzlichen Bedarf zu decken, setzt Honduras nun vornehmlich auf Wasserkraft. Geld für den Umbau der honduranischen Energiewirtschaft kommt unter anderem von der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB), die mit insgesamt 1,2 Millarden US-Dollar drei Wasserkraftwerke finanziert.
Auch Biomasse und Solarstrom soll gefördert werden
In Planung ist auch der Bau dreier Talsperren (Padua I, II, und III), die von dem chinesischen Unternehmen Sinohydro gebaut werden sollen. Darüber will die Honduranische Regierung die Nutzung von Biomasse und Solarstrom sowie den Bau von Miniwasserkraftwerken unterstützen.
Daniel Seemann
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