Unter dem Titel „After Paris: Fiscal, Macroeconomic and Financial Implications of Global Climate Change” hat sich der Internationale Währungsfonds nach der Weltklimakonferenz in Paris mit den finanziellen Folgen des Klimawandels auseinander gesetzt und spricht sich klar für weltweite Steuern auf Treibhausgasemissionen aus. Nur auf diese Weise könnten die Ziele des im vergangenen Dezember geschlossenen Abkommens erreicht werden.
Das Jahr 2015 stand ganz im Zeichen der Weltklimakonferenz in Paris. Es gab Vorbereitungstreffen, Klimagipfel und so ziemlich jeder, der eine Stimme hat, hat sich zu dem Thema geäußert. Sogar der Papst hat es sich nicht nehmen lassen, sich für den Umweltschutz auszusprechen und mahnende Worte an seine Glaubensgemeinde zu richten. Die letzendlichen Bewertungen der Konferenz selbst vielen dabei sehr gemischt aus.
Im Rahmen des Paris-Abkommens hatten die Konferenzteilnehmer folgendes beschlossen:
- Begrenzung des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 °C über dem vorindustriellen Niveau, wenn möglich auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau. Dadurch sollen die Risiken und Auswirkungen des Klimawandels deutlich reduziert werden.
- Die Stärkung der Fähigkeit, sich durch eine Förderung der Klimaresistenz und geringeren Treibhausgasemissionen an die nachteiligen Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Dieses soll in einer Weise geschehen, die nicht die Nahrungsmittelproduktion bedroht.
- Stärkung der Finanzströme, die zu einem Weg mit niedrigen Treibhausgasemissionen und klimaresistenter Entwicklung führen.
Während die Begrenzung des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 °C zum Teil gelobt wurde, kritisierten viele die fehlenden Anreize und bindenden Ziele zur Umsetzung. Hinzu kommt, dass die 195 Staaten, die dieses Abkommen ausgehandelt haben, es auch ratifizieren müssen.
Nun jedoch hat sich auch der IWF Gedanken zu dem Abkommen und vor allem zu den finanziellen Aspekten des Klimawandels gemacht. Das Fazit: es werde dringend eine weltweite CO2-Steuer benötigt. Diese Schlussfolgerung facht auch die Debatte um eine Emissionshandels-Reform wieder an. Denn der Emissionshandel in Europa setzt aufgrund aktuell niedriger Preise für die CO2-Zertifikate kaum Signale für mehr Klimaschutz. So sieht der IWF die größte Herausforderung darin, „passenden Preis-Pfade zu finden, und mit Nebeneffekten für arme Haushalte und kleinen Firmen umzugehen“. Der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch zufolge sind hier Steuern oft die bessere Alternative.
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Der Vorschlag für einen weltweiten CO2-Preis wurde auf der Weltklimakonferenz selbst nicht besprochen, findet jedoch bereits Unterstützer. So haben sich verschiedene Teilnehmer aus Wirtschaft und Politik, wie beispielsweise die Weltbank, die britische Staatsbank und über 70 Länder, aber auch Mineralöl-, Energie- und Flugverkehrskonzerne für einen solchen CO2-Preis ausgesprochen. Sollte sich die Idee einer weltweiten Steuer auf Treibhausgase wirklich durchsetzen, könnten durch diese die Industrieländer auch ihre Finanzzusagen gegenüber den ärmeren Staaten leichter einhalten.
Quellem:
http://www.imf.org/external/pubs/ft/sdn/2016/sdn1601.pdf
http://www.klimaretter.info/politik/hintergrund/20448-iwf-fordert-weltweite-co2-steuer
https://de.wikipedia.org/wiki/UN-Klimakonferenz_in_Paris_2015#Beurteilungen_des_Abkommens
https://de.wikipedia.org/wiki/Paris-Abkommen#Ziel_des_.C3.9Cbereinkommens
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