Immerhin 19 „Grüne Karten“ für deutsche Spitzenpolitiker

Deutsche Umwelthilfe vergibt "Grüne Karte" auch für den BMW 740e.
Mit diesem Hybriden gewann die Bundesumweltministern eine "Grüne Karte".

Bereits zum elften Mal befragte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Politiker zur Umweltverträglichkeit ihrer Dienstwagen. Das Ergebnis hat sich gegenüber den Vorjahren stark verbessert. Es hat den Anschein, dass auch deutsche Spitzenpolitiker zunehmend auf spritsparende Fahrzeuge setzen. Die Befragung wurde zwischen Februar und September 2017 durchgeführt. Untersucht wurden die Höhe der durchschnittlichen CO2-Emissionen sowie die Antriebsart. Von den 233 Befragten sind immer noch etwa drei Viertel mit dem Diesel-PKW unterwegs.

 

Die Deutsche Umwelthilfe wiederholte einmal mehr ihre Aufforderung, alle Politiker mögen auf die schmutzigen Diesel-Dienstwagen verzichten. Sie müssten in ihrer Funktion ein positives Beispiel für alternative Antriebe liefern. So ließe sich mit emissionsärmeren Antriebsarten die Verkehrswende voranbringen. Trotz der Diesel-Debatte setzen sich auch bei den Spitzenpolitikern elektrisch betriebene Fahrzeuge weiterhin nur langsam durch.

Das Ranking stützt sich auf den von der EU festgeschriebenen Flottenzielwert von 130 Gramm CO2 pro Kilometer. Bis zum Jahr 2020 wird dieser Wert auf 95 Gramm pro Kilometer verschärft. Daher passt die Deutsche Umwelthilfe ihren jährlichen Wert für den Erhalt einer „Grünen Karte“ schrittweise an. Im Jahr 2017 durften 117 Gramm pro Kilometer nicht überschritten werden – bezogen auf alle Antriebsarten außer Diesel.

Für das Ranking werden die offiziellen Angaben zum CO2-Ausstoß herangezogen. Bei Elektro-PKW und Plug-In Hybriden werden die bei der Stromerzeugung entstandenen Emissionen miteinberechnet.

Hendricks sichert sich Spitzenplatz im Kabinett

Den klimafreundlichsten Wagen auf Bundesebene fährt Barbara Hendricks (SPD). Ihr Benzin-Hybrid stößt 115 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Noch vor einem Jahr hatte sich die Bundesumweltministerin mit zwei Kabinettskollegen den letzten Platz geteilt. Auch Verkehrsminister Dobrindt, der in der Dieselaffäre noch eine bisweilen unglückliche Figur machte, konnte einen guten zweiten Platz ergattern.

Bei den Landesregierungen erhalten zwölf Spitzenpolitiker die „Grüne Karte“. Alle fahren einen Benzin-Plug-In Hybrid-Dienstwagen mit weniger als 115 g CO2/km. Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel belegt mit einem CO2-Ausstoß von 100 g/km nicht nur bei den Landesregierungen, sondern auch im Gesamtranking den Spitzenplatz. Der Justizsenator Hamburgs, Till Steffen, mit 101 g CO2/km sowie der Hamburger Senator für Umwelt und Energie, Jens Kerstan, mit 102 g CO2/km folgen auf den Plätzen.

„Es freut uns, dass deutlich mehr Spitzenpolitiker als im Vorjahr klimaverträglicher und gleichzeitig sauber unterwegs sind und so zeigen, dass man auch ohne schmutzigen Dieselantrieb mobil sein kann. Wir fordern alle Spitzenpolitiker auf, diesem Beispiel zu folgen und sich von ihren Diesel-Dienstwagen zu verabschieden. Angesichts der ab 2018 kommenden Diesel-Fahrverbote sollten die verantwortlichen Regierungspolitiker die Verkehrswende aktiv mitgestalten und bei ihren Dienstwagen auf umweltfreundliche Antriebsarten umsteigen“, sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie die Verteidigungs-, Finanz-, Innen- und Außenminister sind aus Sicherheitsgründen nicht in der Liste, damit niemand Rückschlüsse auf die Sicherheit ihrer Dienstwagen ziehen kann.

Quelle: DUH

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