Hawaii ist der erste US-Staat, der umweltschädliche Sonnencreme zum Schutz der Korallen verbietet. „Viele Dinge töten das Korallenriff, doch wir wissen, dass Oxybenzone in Sonnencreme verhindern, sie zurückzubringen“, erklärt der forensische Ökotoxikologe Craig Downs.
Jedes Jahr strömen Tausende von Touristen nach Hawaii und verteilen umweltschädliche Sonnencreme an den Stränden. Die Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Oxybenzone, sind teilweise sehr schädlich für die Meeresumwelt. Doch diese Woche ergriff Hawaii erste Maßnahmen mit einem Verbot für Sonnencreme. Damit ist Hawaii der erste US-Staat, der alle Arten an Sonnnencreme verbietet, die schädlich für Korallenriffe sind.
Das ist die gute Nachricht. Wenn Staatspräsident David Ige das neue Gesetz unterschreibt, wird das Verbot ab Januar 2021 umgesetzt. Also noch ganz schön lange hin, bis die „Rettung der Meere“ starten kann.
Welche Chemikalien sind in umweltschädlichen Sonnencremes enthalten?
Das Gesetz fokussiert sich auf zwei Chemikalien – Oxybenzone und Oktinoxate. Diese werden inzwischen in großen Mengen an beliebten Stränden und Riffen gefunden. Das Problem ist, diese Chemikalien verursachen eine erhöhte Mortalität bei Korallen, die sich gerade entwickeln. Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit der Korallenbleiche und begünstigen die Entwicklung von genetischen Schäden. Auch andere bedrohte Arten, wie zum Beispiel die Meeresschildkröten, sind durch den Einfluss der Chemikalien bedroht. Beim Papageifisch fördern sie sogar Reproduktionskrankheiten. Das Verbot schürt daher Hoffnungen für Umweltschützer und -freunde.
„Dies ist die erste wirkliche Chance, dass die lokalen Riffe sich wieder erholen können.“
erklärt der Ökotoxikologe Craig Downs. In einer Studie von 2015 über Oxybenzone hatte Downs bereits herausgefunden, dass jährlich bis zu 14.000 Tonnen Sonnencreme in Korallenriffen landen.
Kritiker des Hawaii Verbots
Kritiker behaupten, das Verbot sei lediglich eine „feel-good-measure“ – eine Maßnahme zum „gut Fühlen“. Denn neben Oxybenzonen und Oktinoxaten gibt es noch viele weitere Bedrohungen für Korallenriffe, die mindestens genauso gefährlich, aber weniger leicht zu lösen sind. Dies wären zum Beispiel der Klimawandel und die Notwendigkeit einer strikten Küstenentwicklung. Außerdem hatte das Amercan Chemistry Council dem Verbot nicht zugestimmt, da die Exposition der Sonne für Menschen „ebenfalls eine Gefahr sei“.
Alternativen für Sonnencreme
Die Gefährdung des Menschen ist jedoch ein schwaches Argument, denn umweltfreundliche Sonnencremes sind schon länger auf dem Markt. Bereits im April 2018 hatten die Hawaiian Airlines sich mit RAW Elements USA zusammengetan, um Reisenden umweltfreundliche Samples auszuhändigen und auf das Problem aufmerksam zu machen.
Für den nächsten Urlaub
In anderen Urlaubsgegenden, wie zum Beispiel den Virgin Isalnds oder in Mexiko, haben die Behörden bereits Maßnahmen ergriffen, um Touristen von Sonnencreme mit natürlich abbaubaren Inhaltsstoffen zu überzeugen. Auf folgender Seite findet sich eine gute Übersicht zu biologisch abbaubarer Sonnencreme für unseren eigenen nächsten Urlaub:
https://utopia.de/bestenlisten/mineralische-bio-sonnencreme/