Für deutsche Unternehmen ist Südkorea einer der wichtigsten asiatischen Absatzmärkte. Die Vorzeichen dafür, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren auch auf die Branche der erneuerbaren Energien ausweiten könnte, stehen gut. Bei einem Treffen im Rahmen des G20-Gipfels in Seoul Mitte November vereinbarten die Regierungen von Deutschland und Südkorea eine engere Zusammenarbeit im Bereich der erneuerbaren Energien.
In erster Hinsicht soll der Erfahrungsaustausch zu sauberen Technologien und Klimaschutz intensiviert werden. Die wichtigere Neuigkeit aus Sicht der deutschen Wirtschaft ist jedoch, dass sich der Marktzugang für erneuerbare Energietechniken wie Windkraft- und Solaranlagen durch das am 16. September 2010 unterzeichnete Handelsabkommen zwischen der EU und Südkorea deutlich erleichtern wird.
Einführung eines südkoreanischen Emissionshandelssystems
Zusätzlich verfügbares Investitionskapital für erneuerbare Energien und Energieeffizienz soll mit der für 2013 geplanten Einführung eines südkoreanischen Emissionshandelssystems generiert werden. Der Gesetzesentwurf der südkoreanischen Regierung muss nur noch vom Parlament verabschiedet werden. Um den Ausbau der erneuerbaren Energie weiter zu fördern und zu stabilisieren, soll ab 2012 zudem eine Quotenregelung für mehr Investitionen sorgen.
Im Rahmen des Renewable Portfolio Standards (RPS) wird ein Anteil von zwei Prozent erneuerbaren Energien am Stromverbrauch bis Ende 2012 und eine sukzessive Steigerung bis auf zehn Prozent im Jahr 2022, angestrebt. Eine weitere Maßnahme der südkoreanischen Regierung bildet die Etablierung eines Umweltfonds mit einem Volumen von knapp zwei Milliarden US-Dollar zur Unterstützung der heimischen Unternehmen in den Bereichen Emissionsreduzierung und Energieeffizienz.
Gute Exportchancen bei Erneuerbaren für deutsche Unternehmen
Insgesamt zielt Südkorea damit auf die Stärkung der eigenen, exportorientierten Industrie im Bereich erneuerbare Energien ab und fördert dadurch die Schaffung einer einheimischen Nachfrage nach erneuerbaren Energietechniken vor allem im industriepolitischen Kontext. Hier bestehen für deutsche Unternehmen der Energiebranche verbesserte Exportchancen. Ein Risiko dabei bleibt der schwankende Wechselkurs zwischen dem koreanischen Wong und dem Euro.
Daniel Seemann
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