Wie berichtet ging jüngst ein Aufatmen durch die Branche, in der der Ausbau der erneuerbaren Wärmetechnik eine wirtschaftliche Hauptrolle spielt. Denn so wie der Bundestags-Haushaltsausschuss kurz vor der parlamentrischen Sommerpause entschieden hat, können ab sofort wieder Boni für Solarthermieanlagen, Wärmepumpen und Biomasseheizungen (zum Beispiel Pelletkessel) beantragt werden.
Zu Unrecht stand regenerative Wärme bisher in der öffentlichen Wahrnehmung im Schatten von Windenergie und Photovoltaik. Allein in Gebäuden macht der Energieverbrauch für Wärme mehr als ein Drittel aus, in Wohngebäuden sogar noch immer drei Viertel der insgesamt konsumierten Energie.
Und genauso wie auch bei anderen Technologien für erneuerbare Energien, kann auch der Wärmebereich mittlerweile als etablierter und wichtiger Arbeitsmarkt gelten. Mit diesem Argument hatte jedenfalls der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) an die Entscheider im Bundestag appeliert – offensichtlich mit Erfolg.
Das technisch Mögliche ausgereizt, versorgen moderne Heizungsanlagen auf Wunsch zu 100 Prozent regenerativ. Selbst Standardbausätze für Solarthermie liefern übers Jahr 70 Prozent des Warmwassers und 25 Prozent der Heizenergie, in optimal gedämmten Häusern sogar bis zu 100 Prozent. Vorboten des solaren Zeitalters, das fast unbemerkt von der Öffentlichkeit in Deutschland schon längst begonnen hat.
Damit sich dies ändert, schlägt der BEE jetzt eine „Erneuerbare-Wärme-Prämie“ vor. Dieses Prämienmodell soll analog zur berühmt-berüchtigten „Abwrackprämie“ funktionieren und spätestens ab 2012 unabhängig vom Bundeshaushalt eingeführt werden.
Nach dem Motto „Tausche alt gegen neu“ würden dadurch die notwendigen Investitionsanreize für Otto-Normalverbraucher zum Einbau einer regenerativen Heizungsanlage dauerhaft und unabhängig von der Finanzlage des Bundes bestehen.
Finanzieren sollen diese Umlage die Importeure fossiler Brennstoffe durch eine Prämienabgabe pro Einheit Öl, Kohle oder Gas, die wiederum Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien zugute kommt. Ob die großen vier Energieversorger in Deutschland da wohl mitspielen?
Daniel Seemann
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