Exportkreditgarantien des Bundes sind seit 1949 ein wichtiges Instrument der staatlichen Außenwirtschaftsförderung in Deutschland. Ihr zentrales Anliegen ist es, Arbeitsplätze in der Exportwirtschaft durch einen verlässlichen Schutz vor Zahlungsausfällen gerade bei Exporten von Waren in ausländische Märkte zu sichern. Dadurch wird der deutschen Exportwirtschaft ermöglicht, sich im internationalen Wettbewerb in neuen Sektoren und mit neuen Technologien erfolgreich zu behaupten.
Die Bundesregierung hat jetzt grundsätzlich zugesagt, den vor der Küste Belgiens geplanten Offshore-Windpark „Thornton Bank“ mit einer Hermes-Exportkreditgarantie abzusichern. Das Projekt ist das bisher größte Einzelgeschäft aus dem Sektor erneuerbare Energien, das mit einer Exportkreditgarantie des Bundes unterstützt wird.
Mehr Offshore-Produktion am Standort Bremerhaven
Mit der Absicherung des Projekts „Thornton Bank“ soll laut Informationen aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) der Ausbau von erneuerbaren Energien gefördert werden. Das Projekt leiste einen wichtigen Beitrag zur Kapazitätsausweitung der Offshore-Produktion am Standort Bremerhaven, wovon auch zahlreiche mittelständische Zulieferer profitieren würden.
Die Finanzierung des 1,3 Milliarden Euro umfassenden Projekts erfolgt durch ein internationales Bankenkonsortium unter Beteiligung der KfW IPEX Bank und der Commerzbank. Für den Ausbau stellen insgesamt sieben europäische Banken rund 900 Millionen Euro an Finanzierung und Risikobeteiligung bereit. Für die Projektphasen zwei und drei sichert die Exportkreditgarantie des Bundes die Lieferung von Windturbinen aus Deutschland mit einer Gesamtleistung von rund 295 Megawatt ab. Die im Rahmen einer Projektfinanzierung zugesagte Exportkreditgarantie leistet gerade angesichts der schwierigen Finanzierungsbedingungen für Offshore-Windparks einen entscheidenden Beitrag für die Realisierung des Projekts.
Versorgung von 140.000 belgischen Haushalten
Das Projekt „Thornton Bank“ soll sich nach seiner Fertigstellung allein aus den Erlösen des Stromverkaufs tragen. Der produzierte Strom wird über langfristige Abnahmeverträge an Versorgungsunternehmen verkauft oder vom belgischen Netzbetreiber mit staatlich garantierten Mindestpreisen abgenommen. Ab Januar 2013 sollen rund 140.000 Haushalte in Belgien mit Strom aus dem Offshore-Windpark versorgt werden.
Daniel Seemann
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