Auch EU bemängelt Zustand deutscher Gewässer

EU-Gewässerreport bestätigt kritischen ökologischen Zustand deutscher Gewässer.
EU-Gewässerreport bestätigt kritischen ökologischen Zustand deutscher Gewässer.

Deutschlands Gewässer sind in einem schlechten Zustand. Das bemängelte schon im Mai der Gewässerreport des Umweltverbandes BUND. Die europäische Umweltagentur bestätigte diesen Umstand jetzt. Im europaweiten Vergleich schneiden lediglich die Flüsse und Seen in den Benelux-Staaten schlechter ab. Den ökologischen Zustand deutscher Gewässer bewertet der EU-Bericht bloß in 8,4 Prozent der Fälle mit gut oder sehr gut. Im europäischen Durchschnitt liegt dieser Wert bei etwas über 40 Prozent. Damit verfehlen auch EU-weit die meisten Flüsse, Seen und Küstengewässer die Mindestanforderungen an einen akzeptablen ökologischen Zustand.

Von fast 9.000 deutschen Flüssen erreichen lediglich magere sieben Prozent die EU-Kriterien. Besonders der Zustand der Flüsse ist demnach weit vom Ziel der nationalen Biodiversitätsstrategie entfernt.In 93 Prozent der Fließgewässer leben nicht mehr die Gemeinschaften aus Fischen, Pflanzen und Kleintieren, die man dort eigentlich vorfinden müsste. Zudem sind 79 Prozent der Fließgewässer durch Ausbau in ihrer Struktur deutlich bis vollständig verändert. Dabei hätten sie bereits 2015 in einem guten Zustand sein müssen. Das schreibt die europäische Wasserrahmenrichtlinie vor. Diese will die EU inzwischen neu verhandeln und dadurch eher aufweichen als verschärfen. Im Grunde darf die Politik die Wasserrahmenrichtlinie jedoch nicht antasten, meint der BUND.

„Durch einen verbindlichen Wasserpakt muss der Gewässerschutz auch in andere Politikbereiche wie Landwirtschaft, Industrie, Verkehr und Bauen integriert werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass bis 2027 auf allen Ebenen die nötigen Maßnahmen erfolgen“, so Laura von Vittorelli, Gewässerexpertin beim BUND.

Deutschland hatte bereits eine Fristverlängerung bis 2027 erwirkt. Aller Wahrscheinlichkeit nach sieht der Zustand deutscher Gewässer aber auch in zehn Jahren noch nicht besser aus.

Zustand deutscher Gewässer durch nachhaltige Landwirtschaft verbessern

In die ökologische Bewertung der europäischen Umweltagentur fließen dabei Pflanzen wie Plankton und Algen sowie der Bestand kleiner Tiere mit ein. Und auch die chemische Qualität, also etwa Verunreinigungen durch Nitrat, nahm sich die Umweltagentur vor. Hier gab es schlechte Bewertungen für ausnahmslos alle deutschen Oberflächengewässer. Europaweit sind immerhin rund 38 Prozent Gewässer in gutem Zustand.

„Eines der wichtigsten Probleme bei der Gewässerqualität wird von der industriellen Landwirtschaft verursacht“, so von Vittorelli. „Der übermäßige Einsatz von Dünger und Pestiziden verpestet Flüsse und Seen.“

Belastungen, etwa durch Dünger oder Spritzmittel sowie Begradigungen und Verbauung schaden der Biodiversität.

Quelle:BUND, EEA

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