Angola hat angekündigt, bis 2016 Investitionen in Höhe von rund 18 Milliarden US-Dollar im Strom- und Wassersektor tätigen zu wollen. Die Maßnahmen flankieren eine Entwicklung des angolanischen Energiesektors, der ab 2011 in seine entscheidende Phase tritt. Auf der „International Exhibition of Energy and Water of Angola“, die vom 24. bis 27. November 2011 in Luanda stattfindet, will sich das Land ausländischen Investoren präsentieren.
Nachts gibt es nur in der Hauptstadt Strom
Nach langen Jahren des Bürgerkrieges wurde in Angola vor knapp einem Jahrzehnt Frieden zwischen den Konfliktparteien geschlossen. Die Infrastruktur des afrikanischen Landes weist daher immer noch gravierende Lücken auf.
Erst weniger als ein Drittel der Bevölkerung Angolas ist an das Stromnetz angeschlossen. Nach Einbruch der Dunkelheit ist Elektrizität fast ausschließlich im Ballungsgebiet der Hauptstadt Luanda verfügbar.
Die angolanische Regierung hat sich nun zum Ziel gesetzt, in den größeren Städten des Landes eine 100-prozentige Stromversorgung aufzubauen. In den ländlichen Gebieten sollen immerhin 60 Prozent erreicht werden. Auch das Stromnetz und die Umspannstationen sollen laut der Regierung erneuert werden, um Stromausfälle für die Zukunft auszuschließen, die heute an der Tagesordnung sind.
Wasserkraft und Solarenergie spielen die Hauptrolle
Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll die installierte Kraftwerkskapazität auf 7.000 Megawatt erhöht werden. Wie das National Directorate for Renewable Energies (NDRE) verlauten ließ, soll Wasserkraft hierbei eine Hauptrolle spielen, auch Solarenergie soll zur Stromversorgung beitragen, vor allen Dingen in den ländlichen Regionen. Allein bis 2012 sollen hier landesweit rund 300 Schulen, medizinische Zentren, Polizeistationen und Verwaltungsgebäude mit Solarstrom versorgt werden.
Die Regierung arbeitet mit Hochdruck an einem rechtlichen Rahmen für die Nutzung erneuerbarer Energien, auch ein „White Paper for Renewable Energies“ ist in der Pipeline. Die Mitarbeiter des NDRE bieten außerdem Schulungen zur Installation und Wartung von Solaranlagen an.
Daniel Seemann
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