Julia Huthmann bringt die Jackfruit auf den Teller, statt in die Tonne

Gründerin Jacky F. Julia Huthmann
In Sri Lanka entdeckte Julia Huthmann, wie schmackhaft Jackfruits als Fleischersatz sein können. / Foto: © Api Jamu GmbH

Weil in Sri Lanka rund dreiviertel der Früchte noch vor der Ernte verfaulen, bringt die deutsche Julia Huthmann die unbekannte Jackfruit in Deutschland auf den Teller. Mit Jacky F. hat sie ein Unternehmen gegründet, welches nicht nur mehr Vielfalt auf die Teller von Vegetariern und Veganern bringt, sondern auch biologischen Anbau und nachhaltige Entwicklung in Sri Lanka fördert.

Ausgestattet mit viel Leidenschaft für die Themen Nachhaltigkeit, Ernährung und Landwirtschaft, einem Diplom-Abschluss im Fachbereich “Wirtschaftsingenieurwesen Logistik” und einigen Jahren Erfahrung in der Lebensmittelbranche, unter anderem in der Abteilung für Nachhaltigkeit bei einem Bio-Supermarkt, lebte sie für zweieinhalb Jahre in Sri Lanka und arbeitete dort als Unternehmensberaterin für Nachhaltigkeitsstrategien. Mit der Idee, sich eines Tages selbstständig zu machen, hatte Julia Huthmann schon lange geliebäugelt, doch war es ein Zufall, der sie zur richtigen Idee brachte.

„Ich saß in einem kleinen Restaurant am Straßenrand und bestellte ein vegetarisches Curry. Als ich dann doch meines Erachtens Hühnchen auf dem Teller hatte, beschwerte ich mich in der Küche. Doch die Köchin guckte nur ungläubig und sagte „That’s Jackfruit“. Dann fing es an, sich in meinem Kopf zu drehen. Ich überlegte, entwarf Konzepte, lieh mir von meiner Schwester das erste Startup-Buch, machte erste Kocherfahrungen mit Jackfruit und am Ende wurde ich mir immer sicherer, dass ich diesen Weg gehen möchte.“ So begann die Entstehung von Jacky F. Hinzu kam, dass Julia Huthmann sah, wie viele der Jackfruit Früchte an den Bäumen verfaulten oder nicht geerntet wurden. Ihren Weg, wenn er auch nicht einfach war, geht sie nun seit der Gründung ihres Unternehmens Anfang 2016 sehr erfolgreich.

Jacky F. Jackfruit Fleischersatz Vegetarisch
Die Früchte, die bis zu 50KG wiegen können, sind in Sri Lanka weit verbreitet. / Foto: Api Jamu GmbH

Zu Beginn galt es zu prüfen, ob für ein solch unbekanntes Produkt überhaupt ein Markt besteht. Julia Huthmann nahm an Gründerwettbewerben teil, organisierte Verköstigungen und besuchte kleine Messen. Schnell zeigte sich, dass sie eine Nische getroffen hatte und schnell potentielle Kunden gewinnen konnte. Auch der Handel zeigte sich interessiert. Keine große Überraschung, da junges, gekochtes Jackfruitfruchtfleisch eine fleischähnliche Konsistenz hat und sich durch eine entsprechende Würzung ideal zur Zubereitung von Burgerpatties oder Frikadellen eignet, dabei jedoch vegan und zusätzlich ballaststoffreich sowie arm an Kalorien ist.

Mit Gespartem und finanzieller Unterstützung der Familie, ließ sie sich zunächst eine Palette der in Salzlake eingelegten Jackfruit-Stückchen liefern. Viel schneller als erwartet war diese ausverkauft. Heute ist ihr Produkt als Novum in über hundert Bioläden zu finden, die Nachfrage steigt und Julia Huthmann kann nicht nur Jackfruits ernten, sondern auch von deren Ertrag leben. Vor Kurzem war sie wieder für einige Wochen in Sri Lanka, denn der direkte Kontakt mit Ihren Erzeugern und die menschliche Komponente des Handels sind ihr wichtig. Vor Ort bespricht sie mit den Landwirten die Zukunftspläne, hilft bei den Anforderungen der Biozertifizierung und überlegt sich neue Produkte, damit die Jackfruit in Zukunft nicht auf dem Kompost, sondern auf dem Teller landet!

Malchus Kern schreibt als Freier Autor über Nachhaltigkeit, insbesondere in den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung und digitale Innovationen. Auf seinem Balkon versucht er sich an Selbstversorgung.

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