Grillen am See, eine Party mit mehr Gästen als Geschirr, ein kurzer Halt im Fastfood-Restaurant – all diese Dinge enden mit einem Berg an Plastikmüll. Wäre es nicht besser, Plastikgeschirr wäre einfach verboten?
Weil vor allem Plastikgeschirr zum Müllproblem beiträgt, möchte die EU-Kommission jetzt entsprechende Schritte einleiten. Mit einer neuen Richtlinie soll erreicht werden, dass die Mengen an Plastikmüll reduziert werden. Denn sollte diese Richtlinie wirksam werden, werden auch große Ketten zum Umdenken gezwungen.
Plastikgeschirr, Strohhalme und Essstäbchen adé
Am 23. Mai möchte die EU-Kommission voraussichtlich eine neue Richtlinie vorlegen, die die Mengen an Plastikmüll möglichst reduzieren soll. Ein entsprechender Entwurf soll der WirtschaftsWoche vorliegen. Dieser sieht vor, dass die einzelnen EU-Staaten Plastikgeschirr, Strohhalme und Essstäbchen aus Plastik verbieten. „Die Wirkung der bisherigen Gesetzgebung ist nicht zufriedenstellend“, heißt es im Entwurf der Richtlinie.
26 Millionen Tonnen Plastikmüll gibt es laut der EU-Kommission jedes Jahr allein bei uns in Europa. Nur 30 Prozent davon werden wiederverwertet – die restlichen 70 Prozent werden verbrannt oder enden auf Müllkippen oder auch in der Umwelt. Welche Auswirkung ein Verbot von Plastikgeschirr haben könnte zeigen die Strände. Denn circa 50 Prozent des Plastikmülls ist Einweggeschirr. Große Konsequenzen würde dieses Verbot für Kaffee- oder Fastfood-Ketten bedeuten. Da sie ihre Speisen und Getränke auch to go anbieten, müssten sie diese dann in anderen Transportbehältnissen und ohne Strohhalme verkaufen.
Plastikgeschirr in der Plastik-Strategie
Neu ist dieses Vorhaben allerdings nicht. Bereits im Februar kündigte die Kommission diesen Plan im Rahmen ihrer Plastik-Strategie an. Einzelne Staaten wie Frankreich, Großbritannien und Irland haben daraufhin bereits damit begonnen an entsprechenden Verboten zu arbeiten. Momentan arbeitet man jedoch noch an dem Entwurf. Denn damit diese Richtlinie wirksam wird, müssen nach der Vorlage erst noch die einzelnen Mitgliedstaaten und das EU-Parlament zustimmen.
Sollte dieses Verbot nicht kommen, sind schon weitere Vorschläge zur Reduzierung von Plastikmüll vorhanden. So möchte EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger eine Steuer auf Plastik vorschlagen.
Quelle: WirtschaftsWoche