Der Verzehr von Fleisch ist schlecht für das Klima. Die industrielle Fleischindustrie – und der übermäßige Fleischkonsum auf der ganzen Welt – hat einen nachweislich negativen Einfluss auf den Klimawandel. Nicht einmal die größten Öl-Konzerne erzeugen so viel Treibhausgase, wie die globale Fleischindustrie. Der Verzicht auf Fleisch sollte also für jeden eine Option sein. Es ist der einfachste Weg, selbst etwas gegen den Klimawandel zu tun. Die Initiative VegePlan zeigt nun, wie viel jeder einzelne beitragen kann – in geretteten Bäumen, in gespartem Wasser, in verhinderter Nahrungsverschwendung und in der Menge reduzierten CO2-Ausstoßes.
VegePlan ist eine Initiative der Buddha’s Light International Association (BLIA) in Melbourne und Sydney. Schon seit 2005 setzt sich die BLIA für ein besseres Verständnis der positiven Einflüsse vegetarischer bzw. veganer Ernährung ein. Mit der neuen Initiative werden Menschen überall dazu aufgefordert, ihren persönlichen Beitrag zu leisten. Die Motivation zur Teilnahme, so die Idee, wird so erzeugt, dass jeder genau sieht, wie groß die Wirkung des persönlichen Verzichts ist. Das ist etwas, das bisher sehr abstrakt und kaum vorstellbar war. VegePlan misst den Fleischverzicht dagegen in Bäumen, Wasser, CO2, und Nahrungsmittelverschwendung.
Ein Grund warum sich viele Menschen in ihrem täglichen Konsum kaum bis überhaupt nicht in der Pflicht fühlen, für einen größeren Zweck (keinen Geringeren als die Rettung unseres Planeten) auf Fleisch oder Milchprodukte zu verzichten, ist der bequeme Gedanke, als einzelner nichts verändern zu können. Die Macht der täglichen Konsumentscheidungen, die jeder von uns besitzt, ist den meisten nicht bewusst. Der Verzicht auf Fleisch ist nicht nur gesund, die Entscheidung gegen das Stück industriell gezüchtetes Rind, Schwein oder Geflügel im Supermarkt, jede einzelne, hat weitreichende Folgen. Und die sind messbar.
Verzicht auf Fleischkonsum nach eigenem Empfinden
Hier kommt nun VegePlan ins Spiel. Auf dem Internetportal der Organisation kann jeder selbst entscheiden, für wie lange er oder sie zum Wohle der Menschheit und unseres Planeten auf Fleisch verzichten möchte. Ob nur einmal die Woche, nur zum Frühstück, oder für ein ganzes Jahr. Je nach Größe des Verzichts zeigt einem die Seite dann genau, wie viele Bäume man damit rettet, wie viel Wasser man spart, wie viel weniger Nahrung man verschwendet und wie viel weniger CO2 man indirekt in die Atmosphäre bläst. Die Zahlen, die dabei herauskommen, würden die meisten überraschen (auch wenn die Übersetzung noch nicht ganz perfekt zu sein scheint).
Das Ziel ist klar. Die Berichte des Umweltprogramms (PDF) und der Organisation für Nahrung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen (FAO) zeigen, wie vegetarische Ernährung Armut und Nahrungsmittelknappheit sowie den schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels entgegen wirkt. Damit orientiert sich die Initiative auch an den Sustainable Development Goals oder „SDGs“. „2 – Zero Hunger“, „13 – Climate Action“ und „15 – Life on Land“.
1 Million Vegetarier
1 Million Menschen will VegePlan motivieren. Die momentane Teilnehmerzahl scheint mit nur knapp unter 29 000 noch gering. Zusammen kommen trotzdem bereits fast 4,3 Millionen Tage ohne Fleischkonsum zusammen. Das heißt 1 900 000 Bäume die nicht abgeholzt werden und fast 7 000 000 000 Liter gespartes Wasser!
Ich selbst habe mich für ein Jahr ohne Fleischkonsum verpflichtet. Damit ändert sich mein Lebensstil zugegebenermaßen nicht sehr. Hätte ich vor meiner Teilnahme noch Fleisch gegessen, dann hätte ich mit meinem Verzicht bereits 164,25 Bäume gerettet, 588 015 Liter Wasser gespart, 1095 Kilogramm CO2-Emissionen verhindert und 7525 Kilogramm Nahrung vor der Verschwendung bewahrt.