Wie nachhaltig sind Ralph Lauren, Prada und Co.?

Luxusmode

Der Wert von Luxusmarken besteht in erster Linie aus dem eigenen Image. Ihre erlesene und zahlungskräftige Kundschaft verbindet hochkarätige Werte mit Namen wie Prada, Burberry oder Ralph Lauren, und ist bereit, dafür tief in die Geldbörse zu greifen. Doch ist neben dem vermittelten Hauch von Luxus und Exklusivität auch noch Platz für Nachhaltigkeit im Produktionsprozess der Prestigemarken? Oder anders gefragt: Können es sich Luxusunternehmen überhaupt noch leisten, den eigenen Ruf durch das Ignorieren der grünen Bewegung zu gefährden?

Laut dem unlängst veröffentlichten Branchenreport der Schweizer Privatbank Sarasin tun sich viele Luxushersteller noch reichlich schwer mit dem Thema Nachhaltigkeit. So ergab die Analyse von 15 führenden Luxusgüterunternehmen, dass etliche davon durch fragwürdige Rohstoffquellen und wenig transparente Lieferketten ihre eigene Reputation gefährden und dadurch ihre Zukunft aufs Spiel setzen. Die Luxusmarken ignorieren dabei nämlich, dass Missstände heutzutage durch Internet, soziale Medien und Verbraucherschutzorganisationen in kürzester Zeit Millionen von Menschen bekannt sind und sogar den Niedergang eines Unternehmens bedeuten können.

Gerade Konsumenten von Premiumprodukten sind ökologische und soziale Aspekte immer wichtiger. Deshalb birgt negative Presse, beispielsweise über verseuchte Gewässer durch Textilfabriken oder die Verletzung von Menschenrechten, auch ein enormes Risiko und kann das Image einer Marke dauerhaft beschädigen. Gelingt es einem Luxusunternehmen hingegen nicht nur nachhaltig zu handeln, sondern das auch noch geschickt zu kommunizieren, schützt das nicht nur vor gefährlichen Reputationsverlusten, sondern steigert sogar die Glaubwürdigkeit und den Wert der Luxusmarke.

Nachhaltigkeit als Unternehmensgrundsatz

Doch wie steht es um das Nachhaltigkeitsbewusstsein der überprüften 15 Luxusunternehmen tatsächlich? Laut dem Branchenreport von Sarasin nicht besonders gut, denn zwölf Unternehmen konnten mit ihren (kaum vorhandenen) Bemühungen in Sachen Nachhaltigkeit nicht überzeugen. So fielen unter anderem die Marken Ralph Lauren, Prada oder Guess glatt durch. Lediglich zwei französische Luxusgiganten und ein britisches Unternehmen werden von der Schweizer Bank als nachhaltig bezeichnet.

Das nachhaltigste Unternehmen ist demnach die PPR Gruppe, zu der Edelmarken wie Gucci, Bourcheron oder Bottega Veneta gehören. Der Luxushersteller hat sich konzernweit zu umweltfreundlichen Produkten verpflichtet, Standards für die Rohstoffbeschaffung definiert und Mindestanforderungen für die Arbeitsbedingungen festgelegt. Sogar bei der Beurteilung des Managements werden Nachhaltigkeitsfaktoren mit einbezogen.

Ebenfalls überzeugen konnte LVMH. Jede Marke des Unternehmens, darunter beispielsweise Louis Vuitton, legt die Produktionsdetails der Produkte offen, was LVMH zum transparentesten der untersuchten Luxusunternehmen macht. Eines der wenigen Luxusgüterunternehmen, das eng mit verschiedenen Anspruchsgruppen zusammen arbeitet, ist Burberry. Der Hersteller ist unter anderem den Ethical Trading Initiatives und der Leather Working Group beigetreten und hat ein Projekt ins Leben gerufen, das die Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen ermöglicht.

Matthias Schaffer

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