Warum unser Konsum nicht egal ist – und 3 Lösungsansätze

nachhaltiger Konsum - Samstagsreihe
nachhaltiger Konsum - Samstagsreihe

Unsere Supermärkte sind prall gefüllt, das Erdöl so billig wie nie. Klamotten gibt es für ein paar Euro, selbst frühere Luxusdinge wie Garnelen oder Kaviar gibt es zum Spottpreis. Und selber machen muss man ja eigentlich auch nichts mehr, noch nicht mal mehr das Haus verlassen: man kann sich alles bequem nach Hause schicken lassen.

Eigentlich alles super – oder?

Mehr vom Kuchen

Ach ja, eigentlich ist es uns doch total bewusst: wir bekommen viel mehr ab vom globalen Kuchen, als der größere, ärmere Teil der Menschen. Doch anstatt besonders zufrieden zu sein und in bedeutendem Maß etwas zurück zu geben, wollen wir immer noch mehr. Immer noch billiger.

Wann soll denn das immer mehr, immer billiger sich endlich wandeln zu einem: wir sind satt, wir haben genug, wir sind zufrieden – jetzt schauen wir mal danach, dass es anderen auch so gut gehen kann?

Wer soll vom Rest leben?

Stattdessen werden noch immer Menschen aus ihrer Heimat vertrieben, damit die Rohstoffe unserer „modernen“ Gesellschaft abgebaut werden können.

Stattdessen kaufen wir noch immer billiges Öl von brutalen Machthabern in Krisenregionen, um für ein paar Euro weniger zu tanken.

Stattdessen zerstören wir die Lebensgrundlagen von Menschen, die wir nicht kennen, mit Chemikalien, deren Namen wir kaum aussprechen können.

Aber verantwortlich fühlen wir uns dafür nicht wirklich. All das scheint weit weg.

Und bei uns zuhause?

brachliegendes FeldBei uns zuhause wird das ganze Spiel noch ambivalenter: Windräder stören auf einmal, wenn sie vom Liegestuhl im Garten aus zu sehen sind – aber die Chemikalien, die der Bauer nebenan spritzt und die nachher auf unserem Mittagessen landen, die tolerieren wir sehenden oder zumindest „wissenden“ Auges.

Zwar gibt es viel, über das wir uns zu beklagen wissen, aber unsere allerwichtigste, grundlegendste Grundlage, die Böden, die Erde um uns herum, die interessiert uns kaum bis gar nicht. Dass sie durch Monokulturen ausgelaugt, durch Dünger und Spritzmittel vergiftet, und durch die aktuell übliche landwirtschaftliche Bearbeitungsweise immer mehr verschwinden – wer begehrt sich darüber schon auf?

Drei Lösungsansätze, die die Welt zum Besseren ändern können

Dabei müssen wir nicht mal viel Neues erfinden, um schon Bedeutendes zu verändern. Viele Konzepte wurden in den letzten Jahren schon erdacht – wir müssen sie nur noch umsetzen. Hier sind drei davon…

1. Regional & saisonal konsumieren

Fast alles was wir brauchen, gibt es direkt um uns herum. Zumindest aber die wichtigsten Dinge: Luft, Wasser, Nahrung. Es ist also nur sinnvoll, sie auch direkt von dort zu beziehen.

Auf Wochenmärkten & Bauernmärkten hat das regionale Gemüse und Obst außerdem noch keine gar sonachhaltiger Konsum Wochenmarkt langen Strecken hinter sich. Du lernst die Menschen kennen, die für dich eine deiner wichtigsten Lebensgrundlagen anbauen. Und die Bauern und Gärtner profitieren direkter von dem Geld, das du bezahlst.

Wem es zu viel Aufwand ist, solche Märkte zu besuchen, für den lohnt es sich, mal nach regionalen „Gemüsekisten“ zu suchen. Und wer es noch persönlicher mag, für den könnte die „Solidarische Landwirtschaft“ genau das Richtige sein.

Was es bringt: geringerer Verbrauch fossiler Rohstoffe, weniger CO2, mehr regionale Vernetzung, mehr Gewinn für Landwirte und Gärtner

2. Nachhaltige Landwirtschaft unterstützen

Es ist leider so: im Moment verlieren wir sprichwörtlich den Boden unter den Füßen. Doch kaum ein Mensch weiß überhaupt vom drohenden „Peak Soil“.

Die aktuell gängige Landwirtschaft laugt die Böden aus – durch zu intensive und tiefe Bearbeitung und durch zu wenig Einsatz von Mulch, um dem Boden frische Pflanzenanteile zurück zu geben. Die verarmten, trockenen Böden können dann leicht verweht und weggespült werden.

Das ist fatal! Denn es gibt auf unserem Planeten nur ein begrenztes Maß an fruchtbarem Boden – auf dem baut unsere gesamte Nahrungsversorgung auf. Wenn wir diesen verlieren, dauert es lange, bis sich wieder neue, fruchtbare Erde durch natürliche Prozesse gebildet hat. Deswegen ist es wichtig, schon heute Landwirte und Gärtner zu unterstützen, die nachhaltig wirtschaften, Bodenaufbau betreiben, auch auf mehrjährige Kulturen setzen und auf Chemikalien verzichten.

Was es bringt: Erhalt von fruchtbarem Boden als unsere Nahrungsgrundlage, mehr Nährstoffe im Boden und damit in unserer Nahrung, gesündere Ökosysteme, vielfältigere Landschaften

3. Weniger wegwerfen & mehr selber machen

Lebensmittel nachhaltiger KonsumWährend wir sonst viel Wert darauf legen, möglichst viel für möglichst wenig Geld zu bekommen, sind wir beim Wegwerfen umso großzügiger. Tonnenweise essbare Lebensmittel landen im Müll und in Biogasanlagen. Lebensmittel, die teilweise weit gereist sind. Lebensmittel, für die Energie und Arbeitskraft aufgewendet wurde, Geld investiert.

Besser ist: beim Einkauf auf Lebensmittel kurz vor Verfallsdatum achten (oft sogar günstiger!), Händler gezielt auf solche Lebensmittel ansprechen, Foodsharing unterstützen, das „Mindesthaltbarkeitsdatum“ als das sehen, was es ist: ein Mindest-Haltbarkeitsdatum, Reste teilen, Reste verwerten.

Daneben gibt es vieles, was Du selber machen kannst – das spart Wege und macht Freude. In unserer Samstagsserie erfährst Du, wie Du (auch in der Stadt) mehr Selbstversorgung in dein Leben bringst! Unter diesem Link findest du bei Primal State, einem Info-Portal für gesunde Ernährung, gesunde Alternativen zu verarbeiteten Lebensmitteln.

Was es bringt: geringerer Verbrauch fossiler Rohstoffe, weniger CO2, niedrigere Kosten, geringerer Ressourcenverbrauch

Alles schon hundert Mal gehört? Prima – na dann los!

Welche Lösungsansätze kennst Du für einen nachhaltigeren Konsum? Erzähl uns davon in den Kommentaren!

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