Ostern steht bevor und mit dem Ende der Fastenzeit beginnt die Zeit des Schmückens, Naschens und Schenkens. Wer sich abseits der schrill-bunt verpackten Osterhasen und gefüllten Schokoeier ein schönes und umweltfreundliches Osterfest bereiten möchte, kann sich bei verschiedenen Organisationen und Magazinen Inspiration holen. So geben Beispielsweise NABU und BUND umweltfreundliche Ostereinkaufs- und Dekotipps.
Dem NABU zufolge werden jedes Jahr zu Ostern gut 100 Millionen Schokohasen in Deutschland verkauft. Der Gründonnerstag zählt zu einen der umsatzstärksten Tage im Jahr. Um den umweltbewussten Konsumenten beim Festtagseinkauf zu unterstützen, hat der Naturschutzbund einen virtuellen Supermarktrundgang erstellt, der zeigt, wie die Konsumente, aber auch der Handel es besser machen können. An sieben Stationen – von der Obst- und Gemüseabteilung über das Kühlregal bis zur Kasse – gibt der Rundgang Hintergrundinformationen und Verbrauchertipps.
Wie zu allen Festtagen, zu denen Geschenke verteilt werden, fällt auch zu Ostern eine Unmenge an Abfall in Form übermäßiger Verpackung an. Das Marktforschungsunternehmen Mitel hat festgestellt, dass das Bestreben, Ostern umweltfreundlicher zu gestalten, in Europa so stark ist, dass der Prozentsatz an Zucker- und Schokoladensüßwaren für Ostern, die mit dem Zusatz „Umweltfreundliches Produkt“ oder „Umweltfreundliche Verpackung“ angeboten werden, von 9 Prozent im Jahr 2012 auf 35 Prozent im Jahr 2014 gestiegen ist. In diesem Zusammenhang hat das Unternehmen zwei interessante umweltfreundliche Verpackungsarten vorgestellt:
Essbare Verpackung:
Die Verwendung von Essbaren Verzierungen und Verpackungen für Süßigkeiten ist in Deutschland noch nicht sehr verbreitet. Am bekanntesten ist wohl das essbare „Gras“, hergestellt aus „Papier“ auf Stärkebasis, Lebensmittelfarbe und Süßmitteln. Verpackungen aus Reispapier werden vor allem in Asien bei Süßwaren verwendet, während essbares Papier in Europa vorrangig als Element in Kuchendekorationssets verwendet wird. Das Konzept hat Mitel zufolge jedoch das Potenzial, auf dem Süßwarenmarkt im Zusammenhang mit Ostern als Möglichkeit zur Reduzierung von Verpackungsabfall breitere Verwendung zu finden.
Kompostierbare Verpackung:
Die Vorstellung, Verpackungen, statt in den Rest- oder Papierabfall, in den Biomüll bzw. auf den Kompost werfen zu können, hat etwas sehr ansprechendes. Dabei könnten gerade zu Ostern beispielsweise für das Osternest ein biologisch abbaubares Nest als Behältnis anbieten. Ein kompostierbares Osterkörbchen könnte zum Beispiel als Behältnis für Süßigkeiten verwendet werden, die in essbares Papier eingewickelt und in essbarem „Gras“ eingebettet sind. Auch Kickstarterprojekte wie eines kalifornischen Unternehmens, das einen kompostierbaren Kaffeebecher entwickelt, in dem Samen lokaler Bäume und Pflanzen enthalten sind, könnte für Inspiration sorgen.
Der BUND wartet wiederum pünktlich mit Tipps für ein umweltfreundliches Dekorieren auf:
- Zum Einfärben der Eier sollten jedoch Natur- bzw. Pflanzenfarben verwendet werden.
- Für den Osterstrauß können Sie Seitentriebe von Laubbäumen verwenden. Auch frische neue Zweige von Forsythiensträuchern sind dekorativ. Hinweis: die Zweige nicht aus dichten Hecken herausgeschnitten werden, da diese beliebte Nistplätze für Vögel sind; das Abschneiden von Weidenkätzchen generell verboten ist.
- Als Ostergras in Gestecken, Körbchen oder Osternestern eignen sich Naturmaterialien wie Heu aus dem Garten oder pflanzengefärbter Schafswolle, die es in Bioläden gibt. Hinweis: Auf keinen Fall dürfen dafür Moose ausgegraben oder Wiesen- bzw. Rasenstücke verwendet werden.
- Verwenden Sie Bio-Eier. Hinweis: Die erste Ziffer des Stempelaufdrucks auf den Eiern gibt Auskunft zur Haltung der Legehennen. Bio-Eier sind mit der Stempelziffer 0 markiert. Auf keinen Fall sollten Eier verwendet werden, die aus Käfigbatterien (Stempelziffer 3) stammen.
Hier noch ein paar Vorschläge der CleanEnergy-Redaktion:
- Schlemmen Sie in diesem Jahr doch einmal vegetarisch: Backen Sie doch statt des Lammbratens zu Ostern lieber ein leckeres Osterlamm. Die nachhaltigen und Fair Trade-Zutaten dafür finden Sie sicher im Bioladen Ihrer Wahl
- Kaufen Sie bewusst ein: Der Feldhase, Vorbild für den Osterhasen, gehört in Deutschland zu den bedrohten Tierarten. Aufgrund von starker Landwirtschaft und Monokulturen fehlen ihm Verstecke und Nahrung. Versuchen Sie deshalb mit Ihrem Ostereinkauf eine naturverträgliche Landwirtschaft zu unterstützten und so auch den „Osterhasen“
- Schenken Sie etwas Selbstgemachtes: So wissen Sie genau, was drin ist. Zudem bieten sich Ihnen nachhaltige Verpackungsalternativen. Ein Glas selbstgemachter Pralinen, Eierlikör aus Bioeiern oder ein aus Zweigen geflochtener Korb voller schöner Frühjahrspflanzen für Balkon oder Garten können viel Freude bereiten.
- Zu Eierfärben mit natürliche Ostereierfarben eignen sich insbesondere Rotkohlsaft (rot und rosa), Heidelbeersaft (blau-lila), Spinat (grün), Kurkuma (gelb) und Zwiebelschalen (rotbraun).