Einwegplastik ist eine der größten Quellen von Plastikmüll auf unserer Erde. Besonders unsere Meere sind betroffen. Ändern wir nicht unseren Konsum, dann wird sich in naher Zukunft mehr Plastik als Fisch in unseren Meeren herumtreiben. Als erste große Stadt in den Vereinigten Staaten, reagiert nun Seattle und verbietet Plastikstrohhalme.
„Beat Plastic Pollution“ – Mit einer Kampagne unter diesem Stichwort versuchen die Vereinten Nationen seit dem Weltumwelttag am 5. Juni, die Menschheit durch Social Media vom Verzicht auf Einwegplastikgegenstände zu überzeugen. Die Schneeballkampagne kam gut an. Das zeigt die Beteiligung zahlreicher bekannter Persönlichkeiten.
@hackerfemo this is inspirational! Thanks for the tag – I’m going join in by giving up #plasticstraws too! @jk_rowling @TomFletcher @mattdavelewis fancy having a go to #BeatPlasticPollution then? TAG! #WorldEnvironmentDay @UNEnvironment pic.twitter.com/kbfMeKgJJw
— Tom Felton (@TomFelton) May 28, 2018
Während die Europäische Union auch regulativ tätig wurde und Einwegplastikprodukte verbot, vorausgesetzt es gibt umweltfreundliche Alternativen, waren die Vereinigten Staaten in diesem Bereich bisher relativ rückständig. Das ist kaum überraschend für ein Land, dessen amtierender Umweltminister nicht an den Klimawandel glaubt. Umweltfragen, so scheint es seit der letzten Wahl, sind der US-Regierung schnuppe.
Städte ergreifen Initiative gegen Plastikstrohhalme
Umso besser dann, dass das politische System der USA den Städten und Staaten regulativ viele Rechte zugesteht – so wie in der Müllentsorgung. Daher können wir nun mit Freude berichten, dass Seattle als erste Großstadt der USA entschieden hat, Plastikstrohhalme zu verbieten.
Darüber hinaus zwingt die Stadt die Gastronomie recyclebare oder kompostierbare Alternativen für ihre Verpackungen zu verwenden. Wer jemals in den USA gereist oder sogar dort gewohnt hat weiß, das ist eine bedeutende Sache. So gut wie alles wird in amerikanischen Supermärkten, Fastfood-Restaurants und Straßenständen nämlich mindestens dreimal verpackt.
Strawless in Seattle
Tatsächlich gab es in Seattle schon lange eine Verordnung, die Einwegprodukte in der Essens-Industrie verbot. Strohhalme und andere Gegenstände waren davon aber ausgenommen, weil es keine guten Alternativen gab.
Die Strohhalme blieben somit, zusammen mit den Umweltproblemen die sie verursachen. Die Organisation Strawless Ocean schätzt, dass bis zu 71 Prozent aller Seevögel und 30 Prozent der Schildkröten Plastik in ihren Mägen tragen. Unter anderem von Strohhalmen. Aufgenommenes Plastik kann laut Stawless Ocean, sobald es sich im Organismus der Tiere befindet, die marine Tiersterberate um bis zu 50 (!) Prozent erhöhen.
Diese erschreckende Zahl macht die Nachricht umso erfreulicher, dass Konsumenten in Seattle nun andere Wege finden müssen, ihre Drinks, Shakes, Smoothies und Säfte in ihre Münder zu befördern.
Eine Missachtung der Regel führt zu einer saftigen Geldstrafe von 250 Dollar. Anfangs wird es eine Einführungsphase geben. Bevor die Strafen in die Tat umgesetzt werden, möchte man der Bevölkerung die Chance geben, auf das neue Gesetz aufmerksam zu werden.
Quelle: WP