Wie schon in früheren Beiträgen erwähnt, beschreiben die Klimamodellen zukünftige Klimaentwicklungen unter vorgegebenen Bedingungen. Unvorhergesehene Änderungen im Klimasystem können dabei kaum berücksichtig werden. Eine solche unvorhergesehen Änderung wurde kürzlich in einem Artikel unter Judith Perlwitz an der University of Colorado, Boulder, USA beschrieben.
Das Ozonloch – eine Verdünung der Ozonschicht v.a. über der Antarktis (nebenstehendes Bild vom 13.9.2007 von NASA) – hat Windströmungen derart beeinflußt, daß bisher die globale Temperaturerhöhung den inneren Kontinent der Antarktis verschont hatte. Ja, es kam sogar zu einem Abkühlen im Inneren des Kontinents. Wenn sich jedoch die Ozonschicht wieder erholt – was durch das Verbot von FCKWs innerhalb dieses Jahrhunderts zutreffen sollte – dann könnte die dadurch veränderten Windströmungen das Eindringen warmer Luft in das Innere der Antarktis ermöglichen, und dadurch das Abschmelzen der Antarktis beschleunigen. Das heißt natürlich nicht, daß wir das Ozonloch durch weitere FCKWs fördern sollten, denn die Verdünnung der Ozonschicht bewirkt, daß lebensgefährliche Sonnenstrahlungen unseren Planeten erreichen. Stattdessen zeigt diese neue Erkenntnis wiederum, daß noch viele Teile des Klimasystems nicht verstanden sind, und Simulationen uns daher nur einen Teil zukünftiger Klimaentwicklungen simulieren können.
Besorglich ist, daß bisher nur positive Rückkopplungsprozesse entdeckt werden – Prozesse, worduch die globale Erwärmung verstärkt wird. Meines Wissens nach ist bisher kein einziger negativer Rückkopplungsprozess bekannt – außer dem menschlichen Verhalten.
Maiken Winter
Quelle: NatureNews
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