Der Name des geplanten Supermarkts ist Programm: Im „OHNE” sollen Kunden künftig Biolebensmittel ohne Verpackung und ohne Pestizide kaufen können. Die Initiatoren des Projekts, Schneidergesellin Hannah Sartin, Anhängerin der „Zero Waste” Bewegung und Ingenieur Carlo Krauß, ebenfalls „Zero Waster”, wollen damit dem Müll den Kampf ansagen und eine Möglichkeit zum aktiven Umweltschutz schaffen, schreiben sie auf der Crowdfunding Plattform Startnext. Dort versuchen sie auch, Unterstützer für ihr Projekt zu gewinnen. 55.000 Euro brauchen sie nach eigenen Angaben, um die Supermarkt-Einrichtung sowie die ersten Lebensmittel und Ladenmieten zu bezahlen.
Ihr Ziel mit „OHNE” ist es, den Menschen das Thema „Zero Waste” und müllreduziertes Leben näher zu bringen und jedem die Möglichkeit zu geben, ganz unkompliziert einen Beitrag für den Umweltschutz zu leisten. Außerdem soll durch den Supermarkt der Lebensmittelverschwendung entgegengewirkt werden, da die Leute unverpackt nur soviel kaufen, wie sie wirklich benötigen, so die beiden Initiatoren. “Jeder unverpackte Einkauf bewegt etwas, davon sind wir überzeugt”, schreiben sie auf Startnext.
Doch wie funktioniert ein Einkauf ohne Verpackung? Dazu werden die angebotenen Lebensmittel in sogenannten Bulk Bins (transparenten Lebensmittelspendern) bereitgestellt. Dort können sich die Kunden selbstständig und in jeder beliebigen Menge bedienen. Alle anderen Waren gibt es lose, aus dem Glas oder in einer Mehrwegverpackung (z. B. Milch und Joghurt). Gläser oder Flaschen kann man sich bei Bedarf für den Transport der Waren kaufen oder ausleihen.
Dass das Konzept funktioniert, beweist der Berliner Laden „Original Unverpackt“. Dort werden bereits seit 2014 alle Waren ohne Verpackung angeboten – mit gutem Erfolg. Doch in München fehlt eine solche Möglichkeit bislang, stellten Hannah und Carlo fest, als sie ihre Lebensweise auf “Zero Waste” umstellten. Es gibt dort zwar einen größtenteils verpackungsfreien Bioladen (Die „Plastikfreie Zone”), jedoch noch keinen völlig verpackungsfreien Supermarkt. Doch auch in München gibt es Menschen, die versuchen, möglichst nachhaltig zu leben und die gerne gute, unverpackte Lebensmittel einkaufen möchten, glauben die beiden. Deshalb sind sie der Überzeugung, dass das Konzept auch in der bayerischen Landeshauptstadt ein Erfolg werden kann.
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