Bioprodukte erfahren in Deutschland derzeit einen regelrechten Boom: Immer mehr Menschen legen großen Wert auf Lebensmittel, die aus einem kontrolliert biologischen Anbau stammen – wie zum Beispiel Wein. Alleine in den letzten Jahren hat sich die Zahl der ökologisch bewirtschaften Anbauflächen mehr als verdoppelt.
Im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft verzichten die Winzer auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, künstlich hergestellten Mineraldünger und auf Gentechnik. Damit ihre Weine das Prädikat „Bio“ erhalten, dürfen sie auch keinerlei Geschmacksverstärker oder künstliche Aromen, Farb- oder Konservierungsstoffe enthalten. Durch den ökologischen Anbau wird jedoch nicht nur die Qualität der Rebensäfte verbessert, sondern das Ökosystem der Weinberge ausbalanciert. Deshalb steigen auch immer mehr Winzer aus der ganzen Welt auf den biologischen Weinbau um – so auch in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Einige dieser ökologischen Weine kann man beispielsweise online bei ludwig-von-kapff.de bestellen. Im Folgenden stellen wir deshalb drei Weingüter vor, die ihren Betrieb auf eine ökologische Bewirtschaftung umgestellt haben:
Weingut Battenfeld-Spanier aus Hohen-Sülzen
Hans Oliver Spanier betreibt bereits seit 1993 ökologischen Weinbau in Hohen-Sülzen. Das Besondere an seinen Rebensäften sind die klassischen Steinaromen (u.a. Tabak und Kräuter), die durch den harten Kalkfels im Untergrund hervorgerufen werden und die Weine dominieren. Und damit das auch so bleibt, lässt der Winzer seine Rebensäfte über viele Jahre im Keller reifen – ohne Zutun. Das Weingut Battenfeld-Spanier baut auf seinen 24 Hektar vorrangig Riesling und Spätburgunder an – sie machen rund 70 Prozent aus. Die restlichen 30 Prozent verteilen sich auf Weißburgunder, Silvaner, Chardonnay und Portugieser.
Weingut Bäder aus Rheinhessen
Jens und Katja Bäder haben das Weingut 2009 von ihren Eltern übernommen: Während Jens vorrangig für den Ausbau und die Pflege der ökologischen Landwirtschaft auf 6,5 Hektar verantwortlich ist, kümmert sich Katja um die Vermarktung der Weine. Die Weinberge liegen in der rheinhessischen Schweiz und sind somit warmen Temperaturen wie trockenen Witterungsverhältnissen ausgesetzt. Ihre Trauben werden einer strengen Auslese unterzogen, damit sie den hohen Qualitätsanforderungen der Familie Bäder gerecht werden.
Weingut Jurtschitsch aus dem Kamptal
Das Weingut gehört mit zu den Spitzenweingütern Österreichs. Alwin Jurtschitsch und seine Frau Stefanie haben den Familienbetrieb von den drei Brüdern Edwin, Paul und Karl Jurtschitsch übernommen und ihn anschließend auf den biologisch-organischen Weinbau umgestellt. Dafür mussten sie zwar die Anbaufläche reduzieren, um die Qualität der Weine zu verbessern, doch das hat sich allemal gelohnt: Ihre Grünen Veltliner und Rieslinge freuen sich einer steigenden Beliebtheit. Sogar der Weinführer Gault Millau wurde bereits auf das Weingut Jurtschitsch aufmerksam und erklärte es zum „derzeit spannendsten in Langenlois“.
Bio-Weine unterliegen einer ständigen Kontrolle
In den Medien wurde schon oft darüber berichtet, dass nicht alles „Bio“ ist, wo „Bio“ drauf steht. Stellt sich die Frage, wie man dann wirklich sicher sein kann, dass ein Wein aus kontrolliert ökologischem Anbau stammt? Ganz einfach: Alle Winzer, die ihre Rebensäfte als Bio-Produkte vermarkten, müssen ein Kontrollverfahren nach der EU-Biowein-Richtlinie durchlaufen – und werden anschließend jedes Jahr erneut einer Prüfung unterzogen, um herauszufinden, ob ihre Weinsorten noch immer den geforderten Bedingungen entsprechen. Ist das nicht mehr der Fall, wird ihnen das Zertifikat „Bio“ wieder aberkannt.
Worauf sollte man beim Weinkauf achten?
Es gibt verschiedene Zertifikate für Bioweine, die Aufschluss über ihre Anbauweise und ihre Nachhaltigkeit geben. Deshalb sollte man beim Weinkauf verstärkt auf diese achten! Zu ihnen zählen unter anderem:
FairChoice
Dieses Siegel wird vom Deutschen Institut für Nachhaltige Entwicklung e.V. (DINE) vergeben und steht für die Produktionsbedingungen von Weinsorten, die ökologisch verträglich, sozial gerecht und ökonomisch tragfähig hergestellt wurden.
Bioland
Hierbei handelt es sich um den Verband für organisch-biologischen Landbau e.V. Mit über 5.700 Biobauern ist er der größte seiner Art in Deutschland.
ECOVIN
Der Bundesverband Ökologischer Weinbau e. V. ist der größte Zusammenschluss von Winzern in Deutschland, die eine ökologische Weinbewirtschaftung betreiben.
Naturland
Es handelt sich um den Verband für naturgemäßen Landbau e.V. – und somit um eine der wichtigsten Zertifizierungsorganisationen für Ökoprodukte in Deutschland.
Demeter
Mitglieder, die dem Demeter-Bund e.V. angehören, produzieren seit über 70 Jahren Wein durch eine biologisch-dynamische Landwirtschaft.
Ökologischer Weinbau rund um den Globus
Nicht nur in Deutschland wird inzwischen ökologischer Weinbau betrieben, sondern auf der ganzen Welt. Immer mehr Winzer legen großen Wert auf kontrolliert biologischen Anbau – zum Beispiel in: Italien (44.000 Hektar), Frankreich (13.000 Hektar), Spanien (12.000 Hektar) und Griechenland (2.000 Hektar). Zum Vergleich: In Deutschland sind es bisher „nur“ 1.600 Hektar. Das ist zwar nicht so viel Fläche wie in den Nachbarländern, trotzdem ist es auch keine kleine Fläche. Angesehen davon werden auch in Zukunft immer mehr Winzer ihren Betrieb auf eine ökologische Bewirtschaftung umstellen. Denn Fakt ist, dass das Umweltbewusstsein der Deutschen in den letzten Jahren stark zugenommen hat und auch in Zukunft dafür sorgen wird, dass immer mehr Verbraucher auf Bio-Lebensmittel setzen werden.
- Das könnte Sie auch interessieren:
- Umweltverträglich und fair: Ökozertifikate für nachhaltige Mode
Nachhaltig schenken
Wie öko ist Ihre Familie?
Add comment