Nutztiere in der Stadt – Bienen selber halten

Selbstversorgung - Bienen in der Stadt
Selbstversorgung - Bienen in der Stadt

Meistens denkt man bei dem Begriff „Selbstversorgung“ doch eher an ländliche Weite, urige Bauernhöfe, viele Tiere und eine ganze Menge Arbeit. Dabei gibt es richtig viel, was man auch in der Stadt tun kann! 

Und weil das viel Freude macht und das meiste davon gar nicht so schwer ist, geht es in unserer Samstagsserie um die wichtigsten Möglichkeiten.

Teil IV – Bienen in der Stadt

Bienen sind wichtig. Bienen sind pflegeleichte Selbstversorger. Bienen liefern süßen Honig.

Gründe genug, sich näher mit diesen faszinierenden kleinen Tieren zu beschäftigen – und ihnen vielleicht auch selbst ein Zuhause bei sich einzurichten.

Bienen in der Kiste

Um Bienen zu halten, braucht man nicht viel Aufwand betreiben. Im Grunde reicht eine Holzkiste (ca. 100 x 50 x 20 cm), die dann im kleinen Garten oder auf der Dachterrasse aufgestellt, oder an das Balkongeländer gehängt werden kann.

Dafür gibt es zum Beispiel fertige Modelle wie die „Bienenkiste“ oder die „BienenBox“ (siehe Infos), die ideal für Anfänger sind und um die 15 kg Honig versprechen – bei einem Arbeitsaufwand (laut Erhard Maria Klein, Imker und Projektleiter des Bienenkisten-Projekts) von 12 Stunden pro Bienenvolk und Jahr.

Honigbiene KoeniginWichtig sind bei der Suche nach einem guten Zuhause für die Bienen auch Fragen nach der artgerechten Haltung der Bienen: dürfen die Bienen einen Teil des Honigs für sich behalten oder müssen sie vom Menschen mit Zuckerwasser gefüttert werden, um zu überleben? Wie viel Störung bedarf es, um den Honig zu ernten?

Dürfen die Bienen ihre eigenen Waben bauen oder werden ihnen – wie in der konventionellen Imkerei – Waben aus Wachs vorgegeben? Wer seinen Bienen etwas Gutes tun möchte, sollte sich vorab sehr gut informieren und beraten lassen! Gerade am Anfang sind der Austausch und die Vernetzung mit anderen Imkern außerdem Gold wert.

Auch für Bienen sind Städte außerordentlich attraktiv

Uns Menschen erscheinen Städte nicht selten naturfeindlich und grau. Doch für Bienen sind Städte durchaus attraktiv:

  • die Anzahl an Blüten ist enorm hoch – tatsächlich auch im Gegensatz zu ländlichen Gegenden, wo Ackerbau vorherrscht und Blumen und Bäume kaum Platz finden,
  • das Mikroklima der Städte bietet höhere Temperaturen als im Umland,
  • laut Statistik des Deutschen Imkerbundes ernten Stadtimker deutlich mehr Honig als Landimker,
  • in der Stadt sind Bienen weniger Pflanzenschutzmitteln und genveränderten Pflanzen ausgesetzt.

Die rechtliche Seite

Absprechen sollte man sich als Mieter auf jeden Fall mit seinem Vermieter. Auch beim Veterinäramt müssen die Tiere angemeldet werden:

„Wer Bienen halten will, hat dies spätestens bei Beginn der Tätigkeit der zuständigen Behörde unter Angabe der Anzahl der Bienenvölker und ihres Standortes anzuzeigen.“ (Bundesseuchenverordnung)

In einigen Bundesländern ist außerdem die Meldung bei der Tierseuchenkasse ( www.tierseuchenkasse.de) Pflicht.

Honig im TopfDie Nutztiere sollten der Haftpflichtversicherung gemeldet und geklärt werden, ob sie kostenfrei mitversichert werden können. Falls nicht, kann entweder die Haftpflichtversicherung aufgestockt oder eine spezielle Zusatzversicherung abgeschlossen werden. Die Mitgliedschaft zum Beispiel in einem Imkerverein schließt oft eine Versicherung mit ein, die sogar Diebstahl und Vandalismus mit abdeckt. Es kann schon alleine wegen der Versicherung sinnvoll sein, dort Mitglied zu werden.

Gute Quellen

– Anleitungen für Neu-Imker: http://www.bienenkiste.de/doku/index.html
– Zuhause für Bienen: BienenBox, BienenKiste

Na, Lust bekommen, selbst Bienen zu halten, zu gärtnern, zu sammeln und haltbar zu machen?

Oder hast Du weitere Ideen für mehr Selbstversorgung in der Stadt? Dann gerne ab damit in die Kommentare!

In weiteren Teilen dieser Serie geht es um noch mehr Nutztiere in der Stadt, selbst gemachte Naturmedizin und Kosmetik, DIY, Recycling, Upcycling und vieles mehr, was auch in der kleinen Stadtwohnung möglich ist.

Das Projekt „StadtSelbstversorger“ hat sich übrigens der Selbstversorgung in der Stadt verschrieben. Mehr Infos sowie Links und Artikel gibt es auf Facebook.

Erfahre mehr über die Möglichkeiten und die Philosophie der Selbstversorgung und nachhaltigen Landwirtschaft. Ab sofort immer samstags auf cleanenergy-project.de.

Mehr von der freien Autorin Nadine Wahl gibt es auf www.nadinecarolin.com sowie bei Facebook und Instagram.

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