Sie wissen noch nicht, was Sie Ihren Lieben zum Fest schenken sollen? Wie wäre es denn zur Abwechslung mal mit einem Stück Wald? Das Land Mecklenburg-Vorpommern gibt Waldaktien aus, mit denen man sich an Aufforstungsaktionen beteiligen kann.
Klimawälder heißen die Aufforstungen, die durch besondere Waldaktien finanziert werden. Zehn Euro kostet eine solche Waldaktie; von dem Geld kann eine Fläche von zehn Quadratmetern bepflanzt oder forstwirtschaftlich gepflegt werden. Seit dem Start des Projektes 2007 wurden bereits 39.500 Waldaktien verkauft. Von den ursprünglich zur Aufforstung vorgesehenen Flächen – vor allem Brachland oder ehemalige Landwirtschaftsflächen – sind bereits 39 Hektar vergeben. Regelmäßig finden Pflanzaktionen statt, an denen Waldaktien-Inhaber sich beteiligen können.
Ende 2007 wurden auf einer Fläche von 2.000 Quadratmetern in der Nähe von Neustrelitz die ersten 100 Traubeneichen gepflanzt. Weitere Klimawälder folgten. Vollständig bepflanzt sind bereits der Klimawald Mirow, der Klimawald Rügen, der Klimawald Schuenhagen nahe Fischland-Darß-Zingst, der BUGA-Klimawald in der Nähe der Landeshauptstadt Schwerin, der Klimawald Neubrandenburg und der Klimawald Zachow/Golchen. Auf Usedom, im Unesco-Biosphärenreservat Schaalsee, in Bützow südlich von Rostock und am Fleesensee sind weitere Klimawälder im Entstehen begriffen.
Die Aufforstungen erfolgen nach dem Prinzip der Zusätzlichkeit, das heißt, es handelt sich um zusätzliche Maßnahmen, die ohne die einfließenden Gelder der Waldaktionäre nicht durchgeführt werden könnten. Mit der Aktion will man dem wachsenden Tourismusaufkommen im Land und den damit einhergehenden steigenden Kohlendioxidemissionen begegnen.
Die rechnerische Überlegung dahinter: Eine vierköpfige Familie setzt im Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern etwa 850 Kilogramm CO2 frei. Durch den Kauf einer Waldaktie wird eine Fläche von zehn Quadratmetern aufgeforstet, auf der zirka ein Kubikmeter Holz in der Wachstumsphase entsteht, das 925 Kilogramm CO2 bindet. Mit dem Kauf einer Waldaktie für zehn Euro kann die Familie somit ihre urlaubsbedingten Emissionen ausgleichen.
„Wer seinen Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern verbringt, soll auch dem Klimawandel entgegenwirken und gleichzeitig den Naturschutz fördern können“, erklärt Mecklenburgs Umweltminister Till Backhaus. Natürlich ist der Wald aber viel mehr als nur reine Kohlenstoffsenke: Er speichert Wasser, bietet zahlreichen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum und dient nicht zuletzt auch der Erholung und Aufwertung der Lebenswelt. „Intakte Natur ist unser größtes Pfund“, sagt Bernd Fischer, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern.
Die Waldaktie ist bereits als herausragendes Umweltbildungsprojekt und offizielles Dekadeprojekt der Weltdekade der Vereinten Nationen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ sowie als ausgewählter Ort im Rahmen des bundesweiten Innovationswettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen” ausgezeichnet worden. Initiatoren der Waldaktie sind das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern, der Landestourismusverband und die Landesforst MV.
Josephin Lehnert
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