Klimawandel bedroht Plankton

Laut einer kürzlich im Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlichten Studie sind die Auswirkungen des Klimawandels auf die Fauna der Weltmeere bedeutend größer, als bisher angenommen. Grund dafür ist, dass das sogenannte Phytoplankton in den Ozeanen immer weniger wird und dadurch die Basis der Nahrungskette wegzufallen droht.

Phytoplankton ist pflanzliches Plankton und besteht hauptsächlich aus Kieselalgen. Es bildet die Nahrungsgrundlage für das bekanntere tierische Plankton wie beispielsweise Krill. Dieses ist wiederum die Hauptnahrung von vielen Meerestieren, beispielsweise Bartenwalen wie Blau- oder Finnwalen. Mit dem Schwinden des Phytoplanktons verlieren die Ozeane also ihr Nahrungsfundament und das ist eine ernsthafte Bedrohung für jegliches Leben im Meer.

Die Wissenschaftler belegen ihre Befürchtungen auch mit handfesten Zahlen. So ist seit 1899 mit jedem Jahr durchschnittlich ein Prozent Phytoplankton weniger in den Ozeanen vorhanden, im Vergleich zu 1950 sind es heute gar 40 Prozent weniger. Dieser Rückgang ist dermaßen gewaltig, dass die Wissenschaftler selbst überrascht waren und davon ausgehen, dass er sich bereits heute in nicht geringem Ausmaß auf das Leben im Meer auswirkt. Da sich das menschliche Interesse an den Ozeanen allerdings eher auf die küstennahen Gebiete beschränkt und der Rückgang sich in erster Linie auf dem offenen Meer bemerkbar macht, sind die konkreten Kenntnisse über die Folgen bisher mangelhaft.

Fakt ist auf jeden Fall, dass einer der Gründe für das Schwinden von Phytoplankton der Klimawandel ist. Die drei Autoren der Studie sehen ihn gar als die Hauptursache. Im Zuge der Erderwärmung erwärmt sich nämlich auch das Wasser an der Meeresoberfläche und das erschwert die Durchmischung mit den nährstoffreichen Kaltwasserschichten aus der Tiefe. Diese ist aber lebensnotwendig für Phytoplankton, das nun als Folge der fehlenden Nährstoffe immer weniger wird.

Neben ihrer immensen Bedeutung für die Ernährung anderer Meerestiere sind die winzigen Algen auch einer der wichtigsten Sauerstoffproduzenten. Schätzungen zufolge bewegt sich ihr Beitrag zum Sauerstoffgehalt unserer Atmosphäre zwischen 50 und 80 Prozent. Außerdem absorbieren sie gewaltige Mengen an Kohlendioxid. Mit ihrem Schwinden droht also auch eine weitere Beschleunigung des Klimawandels, wodurch wiederum das Phytoplankton weiter abnimmt.

So schließt sich wie so oft der Kreis und es wäre an uns Menschen, etwas zu unternehmen, unsere Lebensweise zu überdenken und unser umweltzerstörerisches Verhalten zu beenden. Denn auch ohne Klimawandel sieht es ziemlich düster für das Leben im Meer aus: Bereits heute sind mehr als drei Viertel der Fischbestände auf hoher See überfischt und wenn sich nichts ändert, droht Schätzungen zufolge 2050 der Kollaps der Fischerei.

Matthias Schaffer

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