Internationales Jahr der Wälder 2011

Nadelwald; Foto: Jenny Lohse

Für dieses Jahr haben die Vereinten Nationen das internationale Jahr der Wälder ausgerufen. Dabei wird der erste offizielle Aktionstag der 21. März sein.

Grund für die Kampagne ist der Versuch, den Wald und seine Relevanz wieder in Erinnerung zu rufen. Wälder machen ein Drittel unserer Landmassen aus und stellen die artenreichsten Lebensräume der Erde dar. Doch nicht nur Tiere und Pflanzen bevölkern die Wälder. Nach den Vereinten Nationen leben 1,6 Milliarden Menschen direkt im und vom Wald. Dass einige Bevölkerungsgruppen dank des tropischen Regenwaldes noch weitgehend isoliert leben können, verdeutlicht die Besonderheit des Waldes.

Dabei ist deren Zukunft unsicher. Denn jährlich werden – vor allem in den Tropen und der russischen Taiga – 13 Millionen Hektar Wald abgeholzt oder abgebrannt. Nach dem WWF liegen die Hauptursachen im illegalen Holzeinschlag, in der Brandrodung und der Umwandlung in Agrarland. Diese sind aber vor allem auf die Entwicklungsländer beschränkt, da industrialisierte Länder den verbliebenen Anteil ihrer Wälder aufforsten und ihnen Zeit zum Regenerieren lassen.

Der Sinneswandel beschränkt sich vorwiegend auf die heimischen Wälder. So importiert Deutschland beispielsweise auch heute noch viele Holzprodukte aus Raubbau. Wer sich nicht sicher ist, woher die Ware kommt, die er kauft, sollte auf das FSC oder PEFC Siegel achten. Die Zertifizierungssysteme stehen für eine nachhaltige Nutzung des Waldes.

Seit dem Jahr 2008 geht die Abholzung im Amazonasgebiet zurück. Zum einen liegt das an der Weltwirtschaftskrise, welche die Nachfrage nach Soja und Fleisch kurzfristig verringerte. Doch der Preis von Soja steigt bereits wieder stark an. Der Bedarf, meist zur Verwendung als Futtermittel, wird dieses Jahr höher sein als das Angebot. Die Wetten der Spekulanten tun dabei ihr übriges, um die Waldvernichtung voran zu treiben. Denn die Entwaldung und der Soja- beziehungsweise Fleischpreis sind eng miteinander verbunden.

Aus diesem Grund muss das Sinken der Entwaldungsrate vor allem einigen politischen Initiativen angerechnet werden. So wurden Farmen die Kredite entzogen, sobald sie illegale Abholzung betrieben. Oder illegal auf Weiden grasende Rinder wurden beschlagnahmt und versteigert.

Des Weiteren wird ab dem Jahr 2012 der Import von illegalem Tropenholz und dessen Produkten von der EU verboten werden. Das heißt, Händler und Importeure sind in der Pflicht, nur legal geschlagenes Holz zu verwenden und zu verkaufen. Ein entsprechendes Gesetz in den USA existiert seit dem Jahr 2008.

Auch das Waldschutzprogramm REDD der Vereinten Nationen beschäftigt sich mit der Abholzung der Tropen. Voran geht ihnen der Gedanke des Klimaschutzes. Bisher fanden einzelne Projekte statt, eine umfassende Regelung fehlt aber noch.

Die Kampagne des Jahres der Wälder 2011 versucht auch deutlich zu machen, dass wir am zunehmenden Waldverlust nicht unschuldig sind. Durch den Kauf zertifizierter Holzprodukte und verminderten Fleischkonsum wirken wir dem Raubbau und der Flächenumwandlung entgegen.

Jenny Lohse

1 Kommentar

  • Wir vom Freundeskeis Peru amazonico e.V. stärken schon seit Jahren Bauern im peruanischen Amazonasgebiet, die die Restflächen an Regenwald erhalten wollen und auch Aufforstung betreiben. Dazu planen wir derzeit ein größeres Regenwaldprojekt wo wir auf Unterstützung durch das BMZ hoffen.
    Am 8.7.2011 findet außerdem in Münsterschwarzach bei Würzburg ein Regenwaldseminar statt – dazu sind alle Interessierten eingeladen.

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