Heute beginnt die Fastenzeit. Für viele bedeutet das: keine Süßigkeiten, kein Alkohol, kein Fleisch oder der Verzicht auf bestimmte technische Bequemlichkeiten, wie zum Beispiel das Fernsehen. Laut einer Studie der DAK hat jeder zweite Deutsche (53 Prozent) bereits mindestens einmal für mehrere Wochen „gefastet“ – also auf etwas verzichtet. In den letzten Jahren ist es ebenfalls zu einem Trend geworden, bewusst seine private Internet- und Computernutzung für einige Wochen reduzieren.
Die vierzig Tagen der christlichen Fastenzeit bieten eine gute Gelegenheit bewusster zu leben, was in Zeiten von Technisierung und Klimawandel auch ganz neue Formen annehmen kann. So stehen, laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit, neben der Einschränkung der Computernutzung auch der gänzliche Verzicht auf Internet und Smartphones auf der Liste einiger Fastender. Dabei gibt es jedoch deutliche Unterschiede zwischen jüngeren und älteren Generationen. So wollen jüngere Menschen deutlich seltener auf ihre Smartphones oder auf das Internet verzichten (12 Prozent zu 25 Prozent). „Wir beobachten hier einen wahren Generationenunterschied“, sagt DAK-Experte Ralf Kremer. „Die Generation 45plus hat anscheinend ein starkes Bedürfnis, auch mal abzuschalten.“
Die Fastenklassiker, der Verzicht auf Alkohol oder Süßigkeiten, liegen jedoch weiterhin auf Platz eins und zwei der Fasten-Hitliste. Rund zwei Drittel gaben im Rahmen der Umfrage an, auf das eine oder andere zu verzichten (67 und 66 Prozent). Fleisch steht mit 38 Prozent an dritter Stelle, gefolgt von Rauchen mit 32 Prozent.
In diesem Jahr scheinen sich der Studie zufolge vor allem junge Leute zwischen 18 und 29 Jahren dem bewussten Verzicht verschrieben zu haben: Zwei Drittel von ihnen wollen fasten oder können sich dies vorstellen. Einige von ihnen nehmen die Fastenzeit nicht nur einfach als Anlass, allgemein bewusster zu leben, sondern konzentrieren sich dabei teilweise auf sehr spezielle Bereiche des Lebens, denen sie sich bewusst widmen wollen. So ruft unter anderem die BUND-Jugend dazu auf, auf eine „Klimasünde“ verzichten.
Die Aktion richtet sich an junge Menschen zwischen 11 und 27 Jahren. Ob die Ernährung ohne Fleisch oder tierische Produkte wie Eier und Milch, den kompletten Verzicht auf Zucker, den Kauf von nur unverpackten Lebensmitteln bzw. nicht in Kunststoff verpackten Lebensmitteln oder auch der Umstieg aufs Fahrrad – die Möglichkeiten, etwas für das Klima zu tun, sind vielfältig. Teilnehmer können auf dem Blog der BUND-Jugend unter #Klimafasten über ihre Vorsätze und Erfahrungen berichten.
- Das könnte Sie auch interessieren:
- Wie umweltbewusst ist Deutschland wirklich?
- Tipps für Klimaschutz am Küchentisch
Diese sogenannte „Fasten-Challenge“ findet bereits zum dritten Mal statt und findet großen Anklang. „Der Reiz am Klimafasten ist, sich einer Herausforderung zu stellen und zu sehen, wie gut man zum Beispiel auf Plastiktüten beim Einkauf verzichten kann“, erklärt Franziska Krug vom BUND-Jugend. Unter Klimaexperimente für den Alltag klärt der Verband über verschiedene Zusammenhänge zwischen unserem Alltag und dem Klima auf und gibt Vorschläge, wie man sich an der Fasten-Challenge beteiligen kann. Damit sensibilisiert BUND-Jugend junge Menschen für ein klimafreundliches Verhalten im täglichen Leben, über die Fastenzeit hinaus.
Quellen:
http://www.dak.de/dak/bundes-themen/Fasten_2016-1763080.html
https://greenpeace-magazin.de/nachrichtenarchiv/sechs-wochen-fasten-fuer-das-klima
Add comment