Die Sonne lacht vom Himmel und die Menschen zieht es wieder nach draußen. Vor allem das Radfahren erfreut sich dabei steigender Beliebtheit, wie eine aktuelle Studie der Versicherung CosmosDirekt in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa zeigt. Das doch erstaunende Ergebnis der Umfrage: Über zwei Drittel aller Erwachsenen fährt regelmäßig mit dem Rad. Wird Deutschland damit zukünftig zur „Fahrradnation“?
67 Prozent der Befragten nutzen der Studie zufolge das Fahrrad regelmäßig, doch gerade mal 23 Prozent der Studienteilnehmer fahren ganzjährig mit dem Fahrrad. Bei den übrigen 44 Prozent handelt es sich somit wahrscheinlich um „Schön-Wetter-Radler“, die das Fahrrad überwiegend in der Freizeit nutzen. Dies deckt sich mit den Ergebnissen der Studie, bei der Frage nach der Nutzung des Fahrrads. Vor allem in der Freizeit steigen die Deutschen auf den Sattel. Hier allen voran das Radeln auf Ausflügen mit 78 Prozent. Für Erledigungen wie Einkäufe nutzen immerhin 42 Prozent das Fahrrad und lassen dafür das Auto stehen. Auf dem dritten Platz mit 38 Prozent stehen sportliche Aktivitäten, unter anderem Mountainbiking oder Rennrad fahren, bei denen das Rad zum Einsatz kommt. Was diese Ergebnisse schon vermuten lassen: Der Spaßfaktor spielt beim Rad fahren eine wichtige Rolle. So gaben 72 Prozent der Befragten an, dass ihnen das Radfahren vor allem Freude bereite. Bei 67 Prozent steht der gesundheitliche Aspekt ganz weit vorne und 66 Prozent fahren Rad, um sich an der frischen Luft zu bewegen.
Die Studie zeigt damit: Das Fahrrad erfüllt mehrere Zwecke, indem es zum einen als Sportgerät genutzt wird, zum anderen als reines Fortbewegungsmittels anstelle des Autos. Denn gerade für Wege unter fünf Kilometern stellt das Fahrrad in der Stadt eine umweltfreundliche und schnellere Alternative zum Auto dar. Darüber hinaus bietet das Pedelec auf noch größeren Distanzen einen Zeitvorteil gegenüber dem Auto. Zuletzt spielt der gesundheitliche Aspekt eine immer stärker werdende Rolle. Und damit liegen die Studienteilnehmer genau richtig: Rad fahren regt Herz und Kreislauf an, verbessert damit die Konzentration und führt zu einem höheren Kalorienverbrauch. Diesen Aspekt haben inzwischen auch Arbeitgeber entdeckt. So bieten immer mehr Firmen ihren Mitarbeitern ein so genanntes Fahrrad-Leasing an. Das Prinzip ist dabei das Gleiche wie beim Leasing eines Dienstwagens mit dem Unterschied, dass der Arbeitsnehmer sich ein Fahrrad seiner Wahl – vom Rennrad über das gemütliche Citybike bis zum Pedelec – aussuchen kann.
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Kann man die Bundesrepublik nun als Fahrradnation bezeichnen? Noch nicht, denn schaut man auf andere Länder wie Dänemark oder Niederlande, so wird schnell klar, an was es in vielen Städten noch mangelt: eine entsprechende Radinfrastruktur, angefangen von Radwegen, über entsprechende Abstellmöglichkeiten bis hin zu Fahrradverleihsystemen. So stören sich 54 Prozent der CosmosDirekt Studie an fehlenden Radwegen. Zudem fehlt es laut den Befragten gegenwärtig auf Seiten der Autofahrer (67 Prozent) aber auch auf Seiten anderer Radler (49 Prozent) an entsprechender Rücksicht.
Schließlich ist Deutschland noch keine Fahrradnation – aber auf dem besten Weg dorthin.
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