Esst die ganze Ernte! Die „Culinary Misfits“

Herz-Kartoffeln

Unsere Bananen sind perfekt gekrümmt, die Gurken schön gerade, die Karotten stets ein dicker Strang. Dass Gemüse aber keineswegs perfekt wächst, müsste inzwischen jedem klar sein. Was nicht der Norm entspricht landet zumeist im Abfall oder wird verfüttert. Doch nun gibt es Hoffnung dank der „Culinary Misfits“ aus Berlin.

Das nachhaltige Projekt wurde von Lea Brumsack und Tanja Krakowski 2012 ins Leben gerufen. Die Idee dahinter ist einfach, aber doch einzigartig: Das schräge Gemüse soll nicht in der Tonne landen, sondern verwertet werden, um somit dem Verbraucher eine nachhaltige Esskultur zu vermitteln. Denn bisher findet knapp die Hälfte unserer Lebensmittel gar nicht erst den Weg ins Supermarktregal – zu krumm, zu knollig, dreiarmig lauten hier die Regeln. Selbst in Biomärkten fand das andersartige Gemüse bisher kaum Beachtung.

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Das soll sich ändern und die Culinary Misfits sind ein erster und vielversprechender Schritt. Durch die Crowdfunding-Plattform Startnext haben zunächst 490 Unterstützer geholfen, dem Vorhaben eine finanzielle Grundlage aufzubauen. Was nun bisher im Zuge von Überproduktion oder Normabweichungen auf dem Acker zurückgeblieben ist, wird von kooperierenden Bauern, wie Christian Heymann von Speisegut in Berlin-Gatow und dem Biogut Besenbortsel, an Tanja und Lea für einen geringen Preis weiteverkauft. Die beiden verstehen es, aus der bunten Vielfalt ein gelungenes Mahl zu zaubern – für Caterings, Empfänge, Feiern und Veranstaltungen.

Daneben wird das Konzept der Culinary Misfits Interessierten in Workshops näher gebracht. Auch werden die kooperierenden Bauern sowie Märkte besucht, um ein buntes Mahl zu gestalten und die Neugier der Berliner an dem schrägen Gemüse zu wecken.

Und seit September 2013 werden die Misfits auch als „Schräge Schätze“ in Form von Suppen in zehn BioCompany Filialen angeboten. Auch die Planungen eines eigenen Ladens, in dem vegetarische Snacks sowie der Verkauf der Misfits in Rohform und eingemachten Weckgläsern möglich sein sollen, befinden sich im vollen Gange.

So kann zukünftig das Gemüse nicht nur punktuell, sondern fortwährend vor der Tonne gerettet werden, um den Konsum nachhaltiger und bewusster zu gestalten. Die Ursprungsidee der Culinary Misfits, die krummen Lebensmittel und andere Ressourcen mit Außenseiterstatus in das Zentrum des Begehrens zu rücken, kann somit vervollständigt werden.

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