Ob guerilla gardening, urban farming oder urban gardening – überall wird fleißig gegärtnert. Die nachhaltigen Trends halten auch heute noch an und werden immer weiter ausgestaltet. Ein Frontmann der Gartenguerillas war und ist der Architekt Fritz Haeg.
Fritz Heag – nicht nur Architekt, sondern auch Künstler – verwandelt schon seit mehreren Jahren gemeinsam mit Hausbesitzern in den USA und England deren Gärten in üppig wuchernde Beete. Die doch eigentlich so glatt und gleichzeitig langweilig wirkenden Rasenflächen vor den Häusern der Bewohner werden damit in „Edible Estates“, so gennante Essbare Grundbesitze oder treffender formuliert „Inseln biologischer Vielfalt“ umgestaltet.
Anders als beim europäischen Vorgarten sucht man in den USA oder England die Zäune zwischen den einzelnen Gärten der Häuser vergeblich, denn diese waren ursprünglich als Gemeinschaftsgrün angedacht. Doch inzwischen ist der Rasen vor dem US-amerikanischen Einfamilienhaus auch ohne Zäune zu einem isolierten Raum geworden. Der für seine lebendigen Installationen bekannte Fritz Heag verschafft hier Abhilfe. Etwa einmal im Jahr gestaltet er einen Garten, die Besitzer sucht er sich dabei selbst sorgfältig aus. Wo, spielt für ihn dabei keine Rolle, er wird dort tätig, wo immer ihn ein Museum, wie schon beispielsweise das Tate Modern in London, oder eine Kunstinstitution einlädt.
So entstanden bereits 13 Gärten inspiriert durch den US-Künstler in Städten, wie Budapest, Baltimore, London, Lakewood, sowie in Kalifornien und Minnesota. Heag selbst, obwohl gelernter Architekt, ist dabei nicht an der Platzierung von großen Monumenten im Garten oder überhaupt an der Errichtung großer Bauten interessiert, versteht er diese doch als ein Teil der Landschaft, die hinter dem Freiraum rangieren. Lieber setzt er ein Modell aus kleinen Einzelteilen zusammen, sodass es nach und nach zu einem Ganzen wird. Wie eben seine Gärten. Hier findet der Hausbesitzer zukünftig nicht mehr nur den nackten Rasen vor, sondern einen vielfältigen Gemüse- und Obstgarten.
Auf die Bedürfnisse und den Alltag der Familie abgestimmt, plant der Hobby-Gärtner die Einzelheiten mit den Besitzern zusammen. Auch beim Pflanzen sollen die zukünftigen Gärtner mit anpacken, um schließlich ihre persönliche „Insel der biologischen Vielfalt“ eigenständig erhalten und pflegen zu können.
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