Die Macht der Gewohnheit bremst nachhaltigen Einkauf

Was verstehen Verbraucher unter nachhaltigem Konsum? Worauf achten sie beim Einkauf und was bremst den Griff zu nachhaltigeren Produkten? Ergebnisse liefert eine aktuelle Befragung der GfK im Auftrag des Rates für Nachhaltige Entwicklung im Rahmen des Projekts „Der Nachhaltige Warenkorb“. Die größten Hindernisse bei der Entscheidung für sozial und ökologisch vorteilhafte Produkte und Dienstleistungen, sind laut der Umfrageergebnisse der Preis und die Macht der Gewohnheit.

Rund 60 Prozent der Deutschen achten beim Einkauf darauf, ob Produkte nachhaltig sind. Die meisten orientieren sich anhand von Siegeln, zum Beispiel Fairtrade oder Biosiegel, oder lesen die Produktbeschreibung.

Allerdings spielen beim Einkaufen auch Automatismen eine große Rolle: So kaufen 38,6 Prozent der Befragten am liebsten das, was sie kennen. Nach Ansicht von 37,2 Prozent sind nachhaltige Produkte teurer als konventionelle. Nur 23,6 Prozent hindert nichts daran, nachhaltig einzukaufen.

Prof. Dr. Lucia A. Reisch, Konsumforscherin und Mitglied im Nachhaltigkeitsrat stellte das RNE-Projekt „Der Nachhaltige Warenkorb“ und die Ergebnisse der Umfrage vor. Sie betonte: „Der Konsum privater Haushalte ist für rund ein Viertel der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Großen Einfluss darauf haben die Ernährung, die Wahl des Verkehrsmittels und der Energieverbrauch, zum Beispiel Heizen. Wer tatsächlich nachhaltig konsumiert, kann die CO2-Emissionen im eigenen Einflussbereich erheblich senken. Dazu gehört der Kauf gesiegelter Produkte, aber auch ein grundsätzlich anderer Konsum und der bewusste Verzicht auf Konsum.“

Auf Konsumalternativen in vielen Lebensbereichen weist die Internetseite www.nachhaltiger-warenkorb.de hin. Sie liefert Faustregeln für alltägliche Konsumentscheidungen, unter anderem für den Kauf von Lebensmitteln, für Reisen, Wohnen und Bauen, Haushalt und Elektronik oder Mode und Kosmetik. Schnelle Effekte erzielt, wer saisonale und regionale Lebensmittel einkauft, ein gesundheitsverträgliches Maß an tierischen Produkten konsumiert, Ökostrom bezieht und insgesamt auf Qualität statt Masse setzt. „Der Nachhaltige Warenkorb“ bewertet darüber hinaus im Markt besonders gängige, empfehlenswerte Nachhaltigkeitssiegel sowohl auf ökologische wie auch auf soziale Aspekte.

Dabei muss nachhaltiger Konsum nicht unbedingt teurer sein, erklärt Prof. Dr. Lucia Reisch: „Nachhaltiger Konsum ist nicht notwendigerweise teurer oder aufwendiger. Wer ehrlich rechnet, entdeckt, dass eine langlebigere Qualität bei Kleidung und Haushaltsgeräten, eine höhere Ergiebigkeit oder ein Teil zu reparieren statt neu zu kaufen, Zeit und Geld spart.“

Sie ist der Meinung, dass viele Verbraucher wissen, dass es bei Nachhaltigkeit auf die langfristige Perspektive ankommt: „38,7 Prozent sagten in unserer Befragung, dass nachhaltiger Konsum für sie bedeutet, langlebige und reparaturfähige Produkte zu kaufen. Das bestätigt unseren Ansatz, mit dem Nachhaltigen Warenkorb umfassend über nachhaltige Lebensweisen insgesamt zu informieren“, so Reisch.

Im Rahmen der GfK-Umfrage wurden vom 17.-24. Juni 2016 in einer Stichprobe 1.039 Interviews mit Personen in deutschen Haushalten geführt.

Quellen und weitere Informationen
www.nachhaltiger-warenkorb.de
https://www.nachhaltigkeitsrat.de/

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