Der Sommer ist bereits in vollem Gange. Besonders im Norden Deutschlands herrschen seit Wochen hochsommerliche Temperaturen. Das bedeutet auch: die Badesaison beginnt. Bei chronisch überfüllten Freibädern zieht es viele Wasserratten eher an die Badeseen. Um etwaige Erkrankungen durch Bakterien oder andere Gefahren auszuschließen, lohnt ein Blick in den Badegewässer-Bericht der EU. Dieser kommt zu dem Ergebnis, dass deutsche Badegewässer zu 91 Prozent mit ausgezeichneter Qualität aufwarten. Insgesamt erfüllen 98 Prozent die EU-Kriterien.
Das Baden bleibt in fast allen Flüssen, Seen und an deutschen Küsten ein sauberes Vergnügen. Lediglich acht deutsche Badegewässer fielen in dem EU-Bericht negativ auf. Von den 2287 in der Badesaison 2017 untersuchten Gewässern ist das ein marginaler Anteil von 0,3 Prozent. Weitere 38 deutsche Badegewässer konnten aus unterschiedlichen Gründen nicht untersucht werden. Damit bleiben noch 2241 deutsche Seen, Flüsse und Küstengewässer mit einer guten bis ausgezeichneten Badequalität. Im europaweiten Vergleich liegt Deutschland damit auf einem guten siebten Platz. Die Ergebnisse geben einen guten Anhaltspunkt, wo Urlauber in diesem Sommer die besten Badegewässer finden können.
Die regelmäßige Überprüfung der Badeseen durch die EU geschieht nach der EG-Badegewässerrichtlinie. Sie legt fest wie die Qualität der Badegewässer zu überprüfen ist. Weiterhin müssen zum Schutz vor Infektionskrankheiten der Badenden regelmäßig zwei mikrobiologische Parameter als Indikatoren für Krankheitserreger untersucht werden: die Bakterien Escherichia coli und intestinale Enterokokken. Seit der Einführung dieser Überwachung im Jahre 1976 hat sich die Qualität der Badegewässer stark verbessert. Waren vor rund 20 Jahren noch 10 bis 15 Prozent der Badeseen mangelhaft, sind es nur noch 0,3 Prozent in der Badesaison 2017.
Badegewässer-Qualität ausgezeichnet, ökologischer Zustand aber desolat
Dass man sich während der Badesaison um die Wasserqualität keine Gedanken machen muss, ist jedoch nur die eine Seite der Medaille. Unlängst wurde deutlich, wie erschreckend schlecht es um die deutschen Gewässer steht. Bloß jeder vierte deutsche See ist in einem ökologisch unbedenklichen Zustand. Bei den Flüssen sieht es noch dramatischer aus. Lediglich sieben Prozent deutscher Fließgewässer erfüllen die Kriterien der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Das Umweltbundesamt sieht die Gründe für den mäßigen bis schlechten Zustand vor allem in der Landwirtschaft. Denn Belastungen, etwa durch Dünger oder Spritzmittel sowie Begradigungen und Verbauung schaden der Biodiversität.
Quelle: EU-Umwelt-Agentur