Klima schützen – Kohle stoppen! Die Klima-Allianz kündigt bundesweite Demonstration vor dem Kraftwerk Staudinger an.
Hanau, 17.06.08. Die Klima-Allianz kündigt für den 13. September Demonstrationen gegen die Kohlekraftwerke Staudinger und Jänschwalde an, um gegen die klimaschädliche Energiepolitik der Energiekonzerne und der Bundesregierung zu protestieren. Kohle setzt im Vergleich zu andren fossilen Energieträgern besonders viel CO2 frei – dennoch sind in Deutschland über 20 neue Kohlekraftwerke in Planung, deren Realisierung von der Bundesregierung unterstützt wird. Am Standort Staudinger sollen ab 2012 drei alte Kraftwerksblöcke durch einen neuen, viel größeren Kraftwerksblock („Block 6“) ersetzt werden. Als Folge würden die CO2-Emissionen von fünf auf acht Millionen Tonnen jährlich steigen. Auch die ohnehin starke Schadstoffbelastung der Region würde durch die Zunahme von Feinstäuben und Schwermetallen wie Quecksilber, Blei und Arsen weiter verstärkt.
„Deutschland wird seine Klimaschutzziele verfehlen, wenn neue Kohlekraftwerke gebaut werden“, warnt Thomas Hirsch vom evangelischen Entwicklungswerk „Brot für die Welt“ und Mitglied im Steuerungsgremium der Klima-Allianz. „Wenn wir es in Deutschland nicht schaffen, die CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent zu senken, werden andere Industrieländer den Klimaschutz ebenfalls nicht ernst nehmen und aufstrebende Schwellenländer wie China und Indien sich gar nicht erst auf Reduktionsverpflichtungen einlassen. Dies hätte fatale Folgen für das Weltklima und die Lebensbedingungen der Menschen vor allem in Entwicklungsländern“, so Hirsch weiter.
Stefan Weiß, Pfarrer und Bildungsreferent der Ökumenischen Werkstatt Main-Kinzig, hebt hervor, wie wichtig es ist, dass ein so großes Bündnis wie die Klima-Allianz zu der Demonstration aufruft. „Mit der Demonstration wollen wir zeigen, dass die Kraftwerkspläne am Standort Staudinger nicht nur von lokal Betroffenen, sondern von Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet und aus allen Gesellschaftsbereichen abgelehnt werden. Angesichts des Klimawandels muss die Politik die Energiewende vorantreiben, damit überdimensionierten und klimaschädlichen Bauvorhaben ein für alle Mal ein Ende bereitet wird.“
Winfried Schwab-Posselt, Sprecher der Bürgerinitiative Stopp Staudinger: „Im Februar hat Wulf Bernotat, Vorstandschef des Energiekonzerns E.on, verkündet, dass der Konzern keine Kohlekraftwerke gegen den Willen der Bevölkerung bauen will. Mit der Demonstration wollen wir den Druck auf E.on erhöhen, die Pläne fallen zu lassen. Darüber hinaus wollen wir ein Signal an das derzeit laufende, länderübergreifende Raumordnungsverfahren senden, bei dem Alternativen zum Kohlekraftwerk erörtert werden sollen.“
Die Demonstration am 13. September wird um 14.00 Uhr mit einem Sternmarsch von den Orten Großauheim, Klein-Auheim, Großkrotzenburg, Hainstadt und Hanau beginnen. Ab 15.00 Uhr gibt es auf der Bühne vor dem Kraftwerk ein Programm mit Beiträgen von Franz Alt, dem „Klimazeugen“ Fei Tevi von den Fidschi Inseln, und dem BUND-Vorsitzenden Hubert Weiger, einer Talkrunde mit Claus Kaminsky (OB Hanau), Winfried Schwab-Posselt und Stefan Weiß sowie Musikauftritten der Bands Blumentopf und Banjoory.
Weitere Infos und Links finden Sie hier.
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