München ist um eine interessante Übernachtungsmöglichkeit reicher: Am 16. September eröffnete in der Utzschneiderstraße direkt am berühmten Viktualienmarkt das Null-Energie-Hotel „Campo dei Flori“. Die Betreiberfirma Derag Livinghotels hat rund 4,3 Millionen Euro – und somit etwa 20 Prozent mehr als für ein konventionelles Hotel – investiert, um das ursprünglich dort stehende „Haus am Blumenmarkt“ dementsprechend umzubauen.
Das Ergebnis ist eine Hotelanlage, die selbst genug Energie bereit stellt, dass damit nahezu der gesamte Bedarf für Licht, Heizung, Kühlung und Warmwasser abgedeckt werden kann. Lediglich zusätzlich benötigter Strom, beispielsweise für Aufzüge oder Kaffee-Automaten, muss regelmäßig extern zugekauft werden.
Michael Voigt, der Hoteltechnik-Leiter von Derag Livinghotels, rechnet mit einem 75 bis 80 Prozent geringeren Verbrauch für Licht, Heizung und Warmwasser. Genaue Zahlen sollen erstmals nach einem Jahr Hotelbetrieb ermittelt werden.
Zur emissionsfreien Energiegewinnung befindet sich eine Solarthermie- und Photovoltaikanlage auf dem Dach des Hotels, deren überschüssige Energie in großen Pufferspeichern gesammelt wird. Auch die in Richtung Südwesten zeigende Glasfassade lädt die Sonne herzlich zur Mitarbeit in Sachen Gebäudeheizung ein. Dafür, dass die Wärme dann auch im Inneren des Hotels bleibt, sorgen dann eine Aluminium-Glas-Gebäudehülle und dreifach verglaste Fensterscheiben.
Ein weiteres Technik-Highlight des Null-Energie-Hotels „Campo dei Fiori“ sind dezentrale Wassererhitzer, die statt einem zentralen Boiler für die richtige Temperatur in den 43 Zimmern sorgen. An Stelle von Heizkörpern oder einer Klimaanlage wurde dort nämlich ein System aus Wasserleitungen in den Böden und Decken installiert, das von der Anlage mit warmem oder kaltem Wasser beliefert wird.
Einfallsreich ist auch der Umgang mit dem Duschwasser. Wärmetauscher machen die darin enthaltene Hitze nutzbar und das gefilterte Wasser wird außerdem für die Toilettenspülung verwendet. Auf diese Art soll das „Campo die Fiori“ einen um etwa ein Drittel geringeren Wasserverbrauch als andere Hotels haben.
Dass Null-Energie-Hotels durchaus ein Trend sind, beweist die Tatsache, dass es neben dem Münchner Campo die Fiori auch noch andere klimaneutrale Übernachtungsmöglichkeiten in Deutschland gibt – Tendenz steigend. Zwei Beispiele, über die wir hier bereits berichtet haben, sind das Creativhotel Luise in Erlangen und das Null-Energie-Hotel Stadthalle in Wien.
Hoffentlich ist das ein anhaltender Trend. Gerade in dem Hotel-Sektor kann so viel eingespart werden. Vielen Dank abermals für einen sehr interessanten Artikel!
Beste Grüße aus Bremen sendet die Bremer Energieberatung enerpremium
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