Wer unterwegs ist und Hunger bekommt, schaut sich meistens nach Imbiss, Bäckerei oder Restaurant um. Doch für den ein oder anderen ist vielleicht eine unscheinbare Alternative interessant: Brennnesseln wachsen fast überall, sind leicht zu erkennen und ihre Samen sind – im Gegensatz zu den Brennnesselblättern – einfach zu sammeln. Warum sich also nicht mal am Wegrand bedienen, um einen kleinen Hunger zu stillen?
Der Geschmack
Die Samen der Brennnesseln schmecken leicht nussig und eher mild, aber nicht langweilig. Je nachdem in welchem Stadium – ob unreif und grün oder voll ausgereift – man sie sammelt, sind Konsistenz und Geschmack etwas anders.
Die Inhaltsstoffe
Brennnesseln sind insgesamt außergewöhnlich nährstoffreich und enthalten besonders viel Magnesium, Kalium, Eisen und Silicium in Form von Kieselsäure. Die Samen enthalten 30 % fettes Öl (besonders Linolsäure), viel Vitamin E (bis zu 0,1 %), Schleimstoffe und Carotinoide.
Das Sammeln
Während man bei den Blättern der Brennnessel aufpassen muss, dass man sich nicht an den Brennhaaren brennt, muss man sich darum bei den Samen fast keine Sorgen machen. Je näher am Stiel, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass man auf Härchen trifft. Will man sie möglichst vermeiden, sollte man eher weiter vorne zugreifen.
Die unreifen, grünen Samen kann man etwa von Juli bis August, die reifen Samen im Frühherbst ernten.
Und wie isst man nun die Samen?
Brennnselsamen kann man an Ort und Stelle von der Pflanze zupfen und einfach aufessen. Sehr lecker sind sie aber auch – roh oder geröstet – auf Broten, im Quark, in Kräuterbutter und anderen Zubereitungsarten. Man kann sie durch Trocknen konservieren und so lange aufbewahren.
—
Quelle: Essbare Wildpflanzen von Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger
—
Erfahre mehr darüber, wie Du deinen Konsum noch verantwortungsvoller gestalten kannst. Einfache Ideen, um mehr selber zu machen und interessante, faire Produkte helfen dabei – mittwochs auf cleanenergy-project.de.
Nadine Carolin Wahl schreibt als Freie Autorin über Selbstversorgung und alternative Lebensweisen. Aktuell tüftelt Sie mit Ihrem Partner an der „Ferme de la Culture Sauvage“, dem Hof der Wilden Kultur in den französischen Vogesen.