Bis zum Jahr 2050 wird davon ausgegangen, dass 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben wird. Allerdings bedeutet der Trend, dass viele Menschen auf wenig Platz zusammenwohnen, meist negative Auswirkungen auf die Umwelt und natürliche Ressourcen. Singapur setzt diesem Zusammenspiel jedoch ein Ende.
Die Metropole, eine vollkommen urbanisierte Insel mit über fünf Millionen Einwohnern auf gerade einmal 700 Quadrat-kilometer, wurde vergangenes Jahr von Arcadis als Asiens grünste Stadt nominiert. Seit Singapurs Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1965 strebt die Regierung an, aus Singapur eine „garden city“ entstehen zu lassen, die mit einer üppigen Begrünung die Luft säubert und das Leben seiner Einwohner dadurch angenehmer macht. „Indem wir sauber und grün sind, ist es unser Ziel, der Welt zu zeigen, dass unser Land gut geführt wird“, äußert sich dazu Khoo Teng Chye, der geschäftsführende Direktor am Zentrum für lebenswerte Städte. „Wir teilen die Ansicht, dass Umweltschutz nicht zwingendermaßen mit wirtschaftlicher Entwicklung im Zwiespalt stehen muss“, erklärt Chye außerdem.
In seinem Blueprint’s Action Plan hat Singapur seine bedeutenden Nachhaltigkeitsziele dargelegt, welche auch die Zielsetzung beinhalten, in den nächsten zwei Jahrzehnten eine Zero-Waste Nation zu werden. Dies will die Regierung mit der Nutzung der besten Technologien und durch die Änderung der Versorgungsketten von Frischwasser und Frischluft, Energie, Transport und Unterkünften erreichen. Folgende drei Strategien hat die Stadt bereits umgesetzt – und verbessert sie kontinuierlich.
Einzigartige Wasserversorungsstrategie
Während Singapur vor 50 Jahren für die Wasserversorgung noch stark abhängig von seinem Nachbar Malaysia war, nutzt die Stadt inzwischen drei innovative Verfahren zu Frischwasserherstellung: die Wiederaufarbeitung von Wasser, Wasserauffang-Systeme für Regenwasser und die Entsalzung von Meerwasser.
Jedes Jahr ist die Stadt Gastgeber für die Singapore International Water Week, die eine internationale Plattform für die globale Wasserindustrie und innovative Wasser-Lösungen bietet.

Umweltfreundliche Transport-Regulationen
Im Transport setzt die vorbildliche Stadt auf die Suffizienz-Strategie und setzt dabei nur absolut notwendige Transportmittel ein. So hat die Stadt die Anzahl der Autobesitzer drastisch verringert, die Luftverschmutzung ist gesunken und die Straßen sind nun freier. Die meisten Menschen in Singapur laufen, nutzen das Fahrrad oder den öffentlichen Verkehr.

Engagement für „grünes“ Planen
Einer der effektivsten Wege, den CO2-Fußabdruck zu verringern, besteht darin, die Gebäude auf grüne Standards zu heben. Ein Beispiel ist das Zero Energy Building des Unternehmens Building and Construction Authority (BCA). Dieses beispielhafte Konzept sollte in Zukunft auf viele weitere Gebäude ausgeweitet werden.
Das Nachhaltigkeitsmodell und das Wassermanagement der Metropole Singapur hat eine starke Vorbildfunktion für den Rest der Welt und motiviert andere Städte, Kommunen und Länder, seinem einzigartigen Beispiel zu folgen.
Quellen:
Quartz: Asia’s greenest city wants to help the world be more sustainable
Mashable: 3 ways Singapore models green city living