Unperfekt – Lebensmittel gegen Lebensmittelverschwendung

Unternehmen gegen Lebensmittelverschwendung
Innovativ und nachhaltig; die Kürbis-Birne-Schorle © Malchus Kern

Auf den Teller, statt in die Tonne! Knödelkult folgen diese Woche Bananenbrot, Fruchtleder und Kürbisketchup. Das sind die Produkte dreier Unternehmen, die gegen Lebensmittelverschwendung kämpfen.

In Wien wird täglich jene Menge an Brot als Retourware vernichtet, mit der die zweitgrößte Stadt Österreichs, das ist Graz, versorgt werden kann. (Aus dem Film „We feed the World“ von Erwin Wagenhofer)

BeBananas – Bananenbrot aus überreifen Bananen

Ganze Paletten überreifer Bananen werden bereits im Großmarkt aussortiert. Genießbar sind sie weiterhin, aber schwer verkäuflich. Zu was könnte man solche Mengen verarbeiten? Auf einer Australienreise kam einem der Gründer von „BeBananas“ eine Idee. Bananenbrot gibt es in Australien in jedem Café – in Deutschland (noch) nicht! Die Gründer suchten sich eine Partner-Bäckerei, die für sie die Bananenbrote backen sollte. Und kurz darauf konnte man in ganz Deutschland frisches Bananenbrot genießen. Denn BeBananas liefert auch per Post. Sein Lieblingsbananenbrot kann man sich aus 12 Sorten, wie z.B. Weiße-Schokolade-Macadamia, Apfel-Zimt oder Feige, aussuchen. Damit das Brot frisch bei den Kunden ankommt, wird montags gebacken und dienstags versendet. Bananenbrot ist oft recht feucht, weswegen es sich mehrere Tage gut hält und an den folgenden Tagen an Aroma gewinnt. Spannend sind auch süß-herzhafte Bananenbrot-Kreationen, wie die Kombination mit Avocadocreme, Ziegenkäse und Lavendel. Überreife Bananen gibt es in jedem Supermarkt, einen Bäcker in jeder Stadt.

Fruchtpapier aus Äpfeln mit Hagelschaden

Auch das StartUp “Dörrwerk” hat sich bei seinem Fruchtpapier vom Ausland inspirieren lassen. Aus Obst, welches wegen optischer Mängel aussortiert wird, stellt die Manufaktur Fruchtpapier her. Fruchtpapier sind dünnen Scheiben aus getrockneten und pürierten Früchten. Im Gegensatz zu vielen anderen Marken ist das Fruchtpapier von Dörrwerk dünn, knusprig, geschmacksintensiv und kombiniert einen süß-sauren Geschmack. Die Basis jeder Sorte kommt von Äpfeln, welche mit Mangos, Ananas, Erdbeeren oder Brombeeren kombiniert werden. Vegan, vitamin- und nährstoffreich und ohne Aroma- oder Konservierungsstoffe (abgesehen von einem Spritzer Zitronensaft) sind die dünnen Streifen dennoch lange haltbar und genießbar. Seit Kurzem gibt es die gesunden Snacks aus geretteten Äpfeln auch in Konfettiform für das Müsli am Morgen. So ist am Ende, laut dem Motto von Dörrwerk, jede Frucht schön. Und Apfel mit Hagelschaden findet doch noch eine andere Verwendung außer Apfelsaft.

Kürbisketchup aus zu kleinen Kürbissen

Immer beliebter wird der Hokkaido-Kürbis. Das ist auch keine Überraschung, schmeckt er doch cremig-nussig, ist leicht zu verarbeiten und muss nicht geschält werden. In der Regel lässt er sich auch mehrere Monate im Keller lagern. Jedoch nur, wenn seine Schale nicht beschädigt ist. In einem Haushalt ist das kein Problem, dann wird er eben bald gegessen. Für einen Landwirt ist das eine Katastrophe. Als einer der ersten Bauern in Süddeutschland hat Georg Thalhammer den aus Asien stammenden orangefarbenen Kürbis auf dem Feld angebaut. Eines Tages hatte er viele Kürbisse, die er nicht vermarkten konnte. Er ließ die Kürbisse zu Püree verarbeiten, das ihm nun als Basis für die Herstellung von Feinkostprodukten dient.

Mittlerweile werden Kürbissuppen entwickelt, Kürbisketchup, Kürbisnudeln und das Püree werde für den Endverbraucher ins Glas und in die Dose gebracht – als Basis für Suppen, Soßen, Backwaren, Eis oder als Zutat für den selbstgemachten Babybrei. Inzwischen ist der ehemalige Bio-Landwirt mit seinem Unternehmen „Georg Thalhammer – Gesundes von Feld und Wald” nicht nur zum Marktführer für frische Hokkaido-Kürbisse geworden. Auch an Kreativität und Erfindergeist ist das Unternehmen kaum zu überbieten. Kürbis-Birne-Schorle, Kürbis-Gewürz-Sirup und Kürbis-Schoko-Aufstrich sind nur einige der Produkte, die in den letzten Jahren auf den Markt gebracht wurden. Und in jedem steckt ein Kürbis mit Charakter, der jetzt auf dem Teller landet, statt in der Tonne.

Das CleanEnergy Project wünscht viel Spaß beim Kampf gegen die Lebensmittelverschendung!

Malchus Kern schreibt als Freier Autor über Nachhaltigkeit, insbesondere in den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung und digitale Innovationen. Auf seinem Balkon versucht er sich an Selbstversorgung.

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