Manchmal mag man kaum glauben, dass Hannes Jaenicke eigentlich Schauspieler ist, so sehr wird er in der öffentlichen Wahrnehmung als Umweltaktivist wahrgenommen. Er setzt sich ein für Mensch, Natur und Umwelt. Neben diversen Büchern sorgten vor allem seine Dokus zu bedrohten Tierarten für viel Aufmerksamkeit.
Bereits als Jugendlicher habe er sich für die Umwelt interessiert, sagt er in einem Interview mit der Online-Plattform „eatsmarter.de“: „Ich bin seit meinen Teenagerjahren Greenpeace-Mitglied. Da wird man ja vierteljährlich mit diesem Newsletter bombardiert – das ist bei mir auf fruchtbaren Boden gefallen.“
Bis zu seinen öffentlichen Auftritten für Natur und Umwelt stand im Leben des 53-Jährigen die Schauspielerei an erster Stelle.
Hannes Jaenicke lernte Gesang, Tanz und Schauspiel am renommierten Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Engagements in Wien, Bonn, Köln, Berlin und bei den Salzburger Festspielen folgten. 1984 holte ihn Carl Schenkel für den Thriller „Abwärts” zum ersten Mal vor die Filmkamera. Publikum und Kritiker waren begeistert. Von da an etablierte er sich als TV- und Kinostar.
„15, 20 Jahre lang ging es nur um mich. Ich habe Filme gemacht und Theater gespielt, meinen beruflichen Spaß gehabt, mich ausgetobt. Aber irgendwie wurde dieses ‘Me, myself and I’ echt schal und hohl. Ich hatte das Gefühl, was tun zu müssen jenseits all der Schecks für irgendwelche Hilfsorganisationen“, resümiert er auf seiner Website über diese Zeit. Die Folge: Zahlreiche Dokumentationen, Filme, Bücher, öffentliche Auftritte im Zeichen der Umwelt, für die er von etablierten Medien auch mal als der „Affenversteher“ oder der „Vielflieger gegen den Klimawandel“ tituliert wurde.
Jaenicke, der in Köln und Los Angeles lebt, lässt derartige Häme kalt. Er kontert mit leidenschaftlichem Engagement unter anderem für die Orang-Utans auf Borneo. Auch über bedrohte Tierarten wie Eisbären (2009), Haie (2009) und Gorillas (2010) drehte er mit dem ZDF Fernsehreportagen. Für die Sendung „Im Einsatz für Haie“ wurde er am 23. Januar 2010 von der Haischutzorganisation Sharkproject zum Shark Guardian of the Year 2010 gekürt. 2013 kam „Bruno’s Brüder”, eine Dokumentation der ARD/WDR über den Abschuss des „Problembären” Bruno und die Koexistenz von Mensch und Natur, ins Fernsehen.
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Im September 2010 erschien sein erstes Buch über die großen Umweltbedrohungen „Wut allein reicht nicht. Wie wir die Erde vor uns schützen können“, in dem er sich gegen die Umweltzerstörung richtet und aufzeigt, wie wichtig der Einsatz eines jeden Einzelnen ist. Das Buch gelangte auf die Spiegel-Bestsellerliste. Sein zweites Werk mit dem Titel „Die große Volksverarsche. Wie Industrie und Medien uns zum Narren halten. Ein Konsumenten-Navi” mit reichhaltigem Material für den kritischen Endverbraucher kam im Mai 2013 auf den Markt .
Bereits 2010 hatte Jaenicke, der in Frankfurt am Main geboren wurde, seine „Do-It-Yourself-, Easy-To-Do-, Weltverbesserungs-Liste zur ganz privaten Rettung der Umwelt“ mit Tipps zum Wasser- und Energiesparen, zur Müllvermeidung und zum öko-korrekten Konsum veröffentlicht.
Gemeinsam mit Größen wie Jakob Augstein, Iris Berben, Wolfgang Niedecken, Ben Becker und Elke Heidenreich beteiligte er sich im April 2013 an den „Lesen Ohne Atomstrom„-Lesetagen in Hamburg.
Zudem setzt er sich für karitative Organisationen wie die Christoffel Blindenmission (CBM), die tibetische Menschenrechtsorganisation International Campaign for Tibet (ICT), Amnesty International (AI) und Greenpeace ein. Außerdem engagiert sich der Grimme-Preisträger (für die Titelrolle in der Krimi-Reihe „Sardsch“) gegen Rechtsextremismus, vor allem für das Projekt „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ und ist seit Januar 2011 Botschafter der Karl Kübel Stiftung für Familie und Kind.
Als Mentor der Wirtschaftsinitiative „Ethics in Business“ ist Jaenicke seit Dezember 2012 tätig . Die „Werte-Allianz“ unterstützt mittelständische Unternehmen, die sich für ein faires und verantwortungsvolles Handeln gegenüber Umwelt und Gemeinwesen einsetzen.
Sein Engagement für eine nachhaltige Lebensweise hat den überzeugten „Recycler“ 2012 mit der Duales System Holding (DSD) zusammengebracht. Die Unternehmen der DSD-Holding wollen Wertstoffe weitestgehend in geschlossenen Kreisläufen halten und Klima und Umwelt bestmöglich schonen. In „Erklärfilmen“ stellte der Schauspieler ab März 2013 den Geschäftsbereich der DSD „Recycling“ und die Wirtschaftlichkeit der Recyclingidee auf YouTube, Facebook und meingruenerpunkt-Blog vor.
Darüber hinaus betreut Hannes Jaenicke als Synchronsprecher die deutsche Fassung des englischsprachigen Films „Plastic Oceans“ der gleichnamigen The Plastic Ocean Foundation, den die DSD fördert und der die Vermüllung der Meere dokumentiert.
Für sein Engagement wurde der 53-Jährige mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem 2012 mit dem Steiger Award in der Kategorie Umwelt und 2011 mit dem NatureLife-Umweltpreis.
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