Ein neues Leben für unverkaufte Brote – Knödel

Kreative Knödel im Glas
Klassisch bis kreativ sind die Kreationen von Knödelkult © Malchus Kern

Bis kurz vor Ladenschluss sind die Regale der Bäckereien voll mit Brot. Jährlich wandern allein in Deutschland ca. 500.000 Tonnen Backwaren in den Müll. Für ihre Idee, Knödel aus altem Brot in Gläsern haltbar zu machen, haben drei Gründer aus Konstanz den Bundespreis für Engagement gegen Lebensmittelverschwendung gewonnen. Jetzt werden die Knödel in Serie produziert.

Zuerst wollten Matze, Felix und Janine, die sich selbst humorvoll “die Knödel-Gang” nennen, eine Knödelmaschine bauen. Oben altes Brot rein, unten fertige Knödel raus. Das war zu kompliziert. Doch die Idee, Knödel aus altem Brot herzustellen, hat die Gründer nicht mehr losgelassen. Aber auch ohne die Erfindung einer Knödelmaschine war es ein weiter Weg, bis die Produktion der Knödel im Glas in Serienproduktion gehen konnte.

Mit viel Kreativität starteten sie 2016 die ersten Versuche. Am heimischen Herd der Wohngemeinschaft  entwickelten sie Rezepte und probierten aus, wie die Knödel am besten haltbar gemacht werden könnten. Am Ende dieses Prozesses kam ein innovatives Produkt heraus: Knödel im Glas. In dieser umweltfreundlichen Verpackung halten sich die Knödel besonders lang. Und auch die Zubereitung ist ganz einfach. Einmal aus dem Glas, kann man die Knödel in Streifen schneiden und braten, kochen, überbacken oder sogar grillen. Um ihre Erfindung bekannter zu machen, starteten die Gründer eine Crowdfunding Kampagne. Deren Erfolg hat selbst Starter überrascht, denn über 20.000 € kamen zusammen und über 3.700 Knödel-Gläser wurden vorab verkauft. Kultknödel, wie sie ihr Unternehmen tauften, war auf Erfolgskurs!

Kreativ und modern interpretiert

Auch bei der Kreation neuer Sorten zeigt sich, dass das Team über den Tellerrand blickt. Zur kalten Jahreszeit wird die Sorte “Bratapfel-Zimt” produziert. Als süßer Nachtisch mit Pflaumenmus, Vanillesoße und Puderzucker sind sie die deutsche Variante der amerikanischen Pancakes.

Nach der erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne war erst einmal länger nichts zu hören. Hauptsächlich der Umstieg von der Produktion in einer gemieteten Gastroküche zur Produktion für Supermärkte war schwieriger als erwartet. Dafür gewannen sie größere Partner aus der Region für Altbrot, Logistik und Produktion. Sammelten sie Anfangs noch selbst die übrigen Brote in verschiedenen Bäckereien ein, kooperieren sie nun mit einer regionalen Bäckereikette. Diese übernimmt auch das zerkleinern und trocknen der Brote. Über den gemeinsamen Lieferanten für Rohstoffe werden die Reste dann abgeholt und an Knödelkult geliefert. Dadurch wird auch die Produktionskette nachhaltig gestaltet und unnötige Wege werden gespart. Konnten sie in der Gastroküche höchstens 50 Gläser pro Stunde einwecken, haben sie nun einen Partner, der 1.000 Gläser am Tag produzieren kann. Damit unser täglich Brot abends nicht mehr im Müll landet.

Malchus Kern schreibt als Freier Autor über Nachhaltigkeit, insbesondere in den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung und digitale Innovationen. Auf seinem Balkon versucht er sich an Selbstversorgung.

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