Er sieht aus wie einer der Naturburschen aus der Malboro-Werbung und zählt seit den späten 1960ern zu den bekanntesten Gesichtern Hollywoods. Doch Robert Redford, der Schauspieler mit dem ewig jungen Gesicht, steht der Filmwerkstatt seiner Heimat eher skeptisch gegenüber.
Schon lange bevor der Klimawandel für einige seiner Schauspiel-Kollegen „chic“ wurde, setzte sich der heute 77-Jährige für die Umwelt ein. Denn politisch ist Robert Redford ein kämpferischer Grüner. Seine Themen: saubere Luft und reines Wasser, Erhaltung der Landschaft und neue Wege der Energieerzeugung wie die Nutzung von Sonne, Wind oder Erdwärme.
In Eigenregie gründete der Oscar-Preisträger (als Regisseur für „Eine ganz normale Familie“) bereits in den frühen 80ern das „Institute for Resources Management“, welches sich mit der Forschung und Entwicklung umweltschützender Maßnahmen beschäftigt und sich bemüht, einen Dialog zwischen Industrie und Umweltschutzorganisationen herzustellen.
Seit mehr als 30 Jahren ist der „grüne Blonde“ zudem im „National Resources Defense Council“ (NRDC) im Einsatz. Ziel der NRDC ist die Erhaltung der natürlichen Umwelt. Mit mehreren Einzelprojekten sollen unter anderem die Zersiedelung, die Umweltverschmutzung und die Zerstörung der Lebensräume von Tieren verhindert und Maßnahmen zur Abschwächung der globalen Erwärmung und die Nutzung von erneuerbaren Energien gefördert werden. Mit Hilfe von Lobbyisten macht die NRDC ihren Einfluss im US-Kongress und auch bei hohen Beamten geltend.
2001 engagierte sich Redford, der mit der deutschen Malerin Sibylle Szaggars verheiratet ist, bei einer Anti-Bush-Kampagne, die sich unter anderem gegen die verantwortungslose Klimapolitik des Präsidenten richtete. Veränderung komme von unten, predigt Redford. Nicht aus Washington. „Die dort ändern sich nicht.“
Redfords jüngste „grüne“ Aktion 2013: Sein Einsatz gegen die umstrittene Versteigerung von 70 Masken der US-amerikanischen Hopi in Paris. Der Stamm, dem rund 18.000 Menschen angehören, forderte die Rückerstattung der Masken. Der Verkauf der Masken wäre ein „Sakrileg, ein krimineller Akt“ erklärte der Schauspieler in einem Unterstützerschreiben, der sich selbst als „Freund der Hopi-Kultur“ bezeichnet.
Doch damit nicht genug: In Redfords streng ökologisch bewirtschaftetem „Sundance Resort“ in Utah können Gäste in Cottages die Natur hautnah ab 159 Dollar die Nacht erleben. Der Name erinnert an einen seiner größten Erfolgen: „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ mit Paul Newman und Robert Redford als sympathisches Gaunerduo.
Außerdem erwarb sich Robert Redford einen nationalen wie internationalen Ruf als Förderer unabhängiger amerikanischer Filmemacher. Für seine Leistungen als Schauspieler und Regisseur sowie für sein Engagement um den unabhängigen Film wurde er 2002 mit dem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
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