Der deutsche Elektroriese Siemens investiert kräftig in sein Geschäft mit der Windenergie: In Cuxhaven wird ab Herbst eine Fabrik für Offshore-Windkraftanlagen der nächsten Generation gebaut, die der Stadt bis zu 1000 neue Arbeitsplätze bringen soll. Das Millionenprojekt ist die erste Investition des Konzerns in Windkraftanlagen, die nicht an Land stehen. Medien schrieben, der Bau sei ein Zeichen der Hoffnung für die Region und die deutsche Windenergie – Branche.
Nach europaweiter Suche habe man Cuxhaven den Vorzug vor Hafenstandorten in Großbritannien gegeben, schrieben die deutschen Medien. Siemens will eigenen Angaben zufolge rund 200 Millionen Euro in das geplante Projekt investieren. Für die Offshore-Windkraft in Deutschland und die ganze Region ist das ein wichtiges Signal. Meinhard Geiken, der Berzirksleiter Küste der IG Metall sagte, es sei „eine tolle Nachricht für die Region“: „Die Offshore-Industrie wird damit gestärkt – ein wichtiges Signal für die Umsetzung der Energiewende und ein klares Zeichen dafür, dass wir es hier mit einer Zukunftsbranche zu tun haben.“
Der Bremerhavener Oberbürgermeister sprach von einem „wahnsinnigen Erfolg“ für die Region, der sich auch positiv auf Bremerhaven auswirken werde. Die Bremer Landesregierung hingegen hätte die Fabrik lieber in Bremenhaven selbst gesehen. Cuxhaven sei deswegen nur die „zweitbeste Entscheidung“. Dennoch werde durch die Entscheidung die Branche in der Region gestärkt. Auch Bremerhaven war zuvor bei Siemens als möglicher Standort im Gespräch gewesen.
In der neuen Fabrik sollen Maschinenhäuser für Windturbinen der nächsten Generation gefertigt werden. Die Windenergieanlagen – unter anderem eine neue auf Direktantrieb basierende 7-Megawatt-Windturbine-, sind für den Einsatz auf dem Meer konzipiert. Die Produktionsstätte soll direkt an der Hafenkante auf einer Fläche von 17 Hektar entstehen – so groß wie etwa 24 Fussballfelder. Die neue Fertigung umfasst die Endmontage von Generatoren, Naben sowie Gondel-Rückteilen, die zu Maschinenhäusern zusammengeführt werden – den Herzstücken der Windenergieanlagen.
„Die Entscheidung, eine neue Fertigung in Cuxhaven zu bauen, ist ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland“, sagte Siemens-Chef Joe Kaeser. „In der neuen Siemens-Fabrik werden wir bis zu 1.000 qualifizierte Mitarbeiter beschäftigen. Der Ausbau der Windenergie in Deutschland und Europa ist eine Riesenchance für Norddeutschland und Siemens.“
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„In der neuen Fertigung werden wir die effizientesten und zuverlässigsten Windturbinen „Made in Germany‘ bauen“, sagte Markus Tacke, CEO der Siemens-abteilung „Wind Power and Renewables“. Deutschland und Nordeuropa seien für Siemens „dynamische Wachstumsmärkte“. Das Ziel sei, Windstrom wettbewerbsfähig zu machen. Die neue Fabrik bringe dieses Ziel einen Schritt näher.
Der Bau der Fabrik beginnt diesen Herbst. Der Produktionsbeginn für die Windkraftanlagen ist für Mitte 2017 vorgesehen.
Quelle: Siemens / Radio Bremen
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